Saarbruecker Zeitung

Diese Frühblüher können gefährlich werden

Sie sehen hübsch aus, haben es aber in sich: Osterglock­en, Tulpen, Maiglöckch­en und Co. können bei Kindern und Haustieren für Vergiftung­serscheinu­ngen sorgen. Worauf man achten sollte.

- VON MARIE VON DER TANN

(dpa) Vorsicht mit beliebten Frühblüher­n, wenn kleine Kinder oder Haustiere Zugang zu Garten oder Balkon haben. Denn einige dieser Frühblüher sind giftig, schon geringe Mengen von Zwiebel, Samen oder anderen Pflanzente­ilen können zu Vergiftung­en führen. Darauf weist die Aktion Das sichere Haus (DSH) hin – und nennt einige Beispiele.

Schneeglöc­kchenHier sind alle Teile der Pflanze gering giftig. Nach dem Verzehr können Bauchschme­rzen, Erbrechen und Durchfall auftreten. Laut der Giftzentra­le in Bonn wird der Verzehr von bis zu drei Zwiebeln in der Regel problemlos vertragen, ab dann kann es gefährlich oder mindestens unangenehm werden.

Hyazinthen Diese sind für Menschen eher gering giftig. Es kann allerdings trotzdem zu Übelkeit und Magenkrämp­fen kommen. Nach Hautkontak­t mit der Zwiebel der Hyazinthe sieht man gelegentli­ch allergisch­e Hautreakti­onen, informiert die Giftzentra­le Bonn. Deutlich heftigere Folgen hat der Verzehr der Pflanze bei Hunden und Katzen. Sie zeigen teils schwere Vergiftung­ssymptome.

Tulpen

Alle Pflanzente­ile der Tulpen sind für Mensch und Tier giftig. Län

gerer Hautkontak­t kann außerdem zu Ekzemen, Jucken, Rötungen und Schwellung­en führen. Üblicherwe­ise verschwind­en die Symptome allerdings von selbst. Werden größere Mengen verschluck­t, kann das laut der Giftzentra­le Bonn zu Speichelfl­uss, Erbrechen, Bauchschme­rzen, Abfall der Körpertemp­eratur,

Schock und Apathie führen. Auch ein Atemstills­tand ist bei sehr großen Mengen möglich.

Osterglock­en

Auch hier sind alle Teile der Pflanze giftig, vor allem aber die Zwiebel. Möglich nach dem Verzehr sind Würgen, Erbrechen, Durchfälle, Bauchschme­rzen und Schweißaus­brüche. Auch Lähmungser­scheinunge­n mit anschließe­ndem Kollaps und Herzrhythm­usstörunge­n nach Aufnahme größerer Mengen wurden beschriebe­n.

Maiglöckch­en Diese Pflanze hat sogar schon mal den Titel „Giftpflanz­e des Jahres“bekommen. Alle seine Pflanzente­ile sind giftig, vor allem aber Blüten, Samen und junge Blätter. Vorsicht: Die Blätter von Maiglöckch­en sehen aus wie die des Bärlauchs, der im Gegensatz zu Maiglöckch­en essbar ist.

Wichtig: Nicht nur die genannten Pflanzen selbst sind giftig, sondern unter Umständen auch das Wasser, in dem sie als Schnittblu­men stehen. Deshalb kann selbst das Trinken aus Topfunters­etzern oder Vasen Vergiftung­serscheinu­ngen auslösen. Eltern und Haustierbe­sitzer sollten die Blumen deshalb außer Reichweite aufstellen, zum Beispiel auf einem Regal oder einer Vitrine.

Bei leicht giftigen Pflanzen, die nur in geringen Mengen aufgenomme­n wurden, ist es manchmal ausreichen­d, viel Wasser zu trinken. Zur Sicherheit sollte man aber in jedem Fall einen regionalen Giftnotruf kontaktier­en. Eine Liste mit Kontaktdat­en findet sich auf der Webseite des Bundesamts für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it.

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FOTO: DPA Die Blätter von Maiglöckch­en sehen aus wie die des Bärlauchs, der aber im Gegensatz zu Maiglöckch­en essbar ist.

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