Mutmaßlicher Huthi-Angriff auf Handelsschiff im Roten Meer
HUDAIDA (dpa) Im Roten Meer ist am Freitag erneut ein Handelsschiff angegriffen worden. Der Vorfall ereignete sich laut der für Sicherheit in der Handelsschifffahrt zuständigen Stelle der britischen Marine (UKMTO) 76 Seemeilen (rund 140 Kilometer) westlich der jemenitischen Hafenstadt Hudaida. Zunächst hatte es geheißen, das Schiff sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden. Später aktualisierte die UKMTO ihre Mitteilung.
Demnach hatte sich bei Tageslicht kein Schaden feststellen lassen. Die Besatzung sei in Sicherheit und das Schiff nun unterwegs zum nächstgelegenen Hafen. Der Fall werde von den Behörden untersucht. Auch der britische Sicherheitsdienstleister Ambrey hatte zunächst von einem Tanker berichtet, der auf Steuerbordseite getroffen worden sein sollte, als er in nördlicher Richtung im Roten Meer unterwegs war. Später wurde der Bericht ebenfalls korrigiert. Das Schiff sei in der Vergangenheit mit Israel in Verbindung gebracht worden, habe aber inzwischen einen anderen Eigentümer. Es sei von Singapur in Richtung Suezkanal unterwegs und bereits einen Tag zuvor nur knapp einem Angriff im Golf von Aden entgangen.
Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen gab am Freitag an, sie habe ein angeblich israelisches Schiff und einen US-amerikanischen
Zerstörer im Roten Meer attackiert. Die Huthi greifen seit Mitte November verstärkt Handelsschiffe an.
Entlang der Küste des Landes führt eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt, die Europa mit Asien verbindet. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen und richten ihre Attacken auf Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel, den USA oder Großbritannien. Der Anführer der Gruppe, Abdel-Malik al-Huthi, hatte am Donnerstag angekündigt, die Angriffe auch auf Schiffe ausweiten zu wollen, die auf einer Ausweichroute um den afrikanischen Kontinent unterwegs sind.