Jedes achte Patent hat ausländische Wurzeln
in der Studie. Da Patentanmeldungen einer Offenlegungsfrist unterliegen, bilde das Jahr 2020 das zum Auswertungszeitpunkt der Studie aktuelle Jahr.
Grundlage der Analyse ist eine
Auswertung der Gesamtheit aller Patente, die im Zeitraum von 2010 bis 2020 Schutzwirkung für Deutschland oder darüber hinaus angestrebt haben und an denen zumindest anteilig Erfindende mit Wohnsitz in
Deutschland beteiligt waren. Da Patentanmeldungen keine soziodemografischen Informationen zu den Erfindenden wie der Staatsangehörigkeit enthielten, habe man für die Studie ein spezielles Vornamenmodul entwickelt, das die rund 41 000 verschiedenen Vornamen aller in Deutschland wohnhaften Erfinder beinhaltet.
Die Vornamen seien einem oder mehreren von insgesamt 24 Sprachräumen zugeordnet worden, um jene Region der Welt zu bestimmen, in der mit hoher Wahrscheinlichkeit die
Die Patentleistung von Migranten ist der Studie zufolge seit 2010 um 64 Prozent gestiegen.
Wurzeln der betreffenden Personen liegen.
„Diese Methode weist eine deutlich höhere Präzision auf als eine Analyse auf Basis der reinen Staatsangehörigkeit. Letztere würde in einer gravierenden Untererfassung resultieren, da im Jahr 2020 rund 51 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund deutsche Staatsangehörige waren“, schreibt das Institut.
Die Patentleistung von Migranten ist der Studie zufolge seit 2010 um 64 Prozent gestiegen. Das entspreche rund 2 300 Patenten, die im
Jahrzehnt bis 2020 durch Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus Deutschland heraus entwickelt wurden. Patentanmeldungen von Erfindern aus dem deutschen Sprachraum seien hingegen um elf Prozent gesunken, was an der demografischen Entwicklung und dem Fachkräftemangel liege.
Der Anteil ausländischer Erfinder sei in jeder Branche gestiegen. Am höchsten sei der Anteil mit 23 Prozent in der Informations- und Kommunikationsbranche, ein Plus von zehn Prozentpunkten seit 2010. Auf dem zweiten Platz folgten Hochschulen und Universitäten mit einem Anteil von 16 Prozent und einer Steigerung von fünf Prozentpunkten. In der Elektroindustrie betrage der Anteil der von Migranten entwickelten Patente 15 Prozent, ebenfalls mit einem Zuwachs von rund sieben Prozentpunkten.
„Unter dem Strich leistet Migration einen inzwischen unverzichtbaren Beitrag zur Innovationskraft Deutschlands“, so das IW.