Saarbruecker Zeitung

Minister verspreche­n Landwirten Entlastung von Bürokratie

- Produktion dieser Seite: Lukas Ciya Taskiran Lucas Hochstein

ERFURT (dpa) Nach den Bauernprot­esten haben sich die Landwirtsc­haftsminis­ter von Bund und Ländern darauf verständig­t, den Regelungs-Wust für die Land- und Forstwirts­chaft in Deutschlan­d einzudämme­n. Der bürokratis­che Aufwand für Landwirte solle verringert werden, erste Schritte würden bis Mitte 2024 umgesetzt, teilte die Vorsitzend­e der Agrarminis­terkonfere­nz, Thüringens Ressortche­fin Susanna Karawanski­j (Linke), am Freitag in Erfurt mit. Dafür sei mit Bundesland­wirtschaft­sminister Cem Özdemir (Grüne) ein Zeitplan verabredet worden.

„Es soll da schnell vorangehen“, sagte Özdemir. „Manches ist schon auf dem Weg.“Es gehe unter anderem darum, mehrfache Dokumentat­ionspflich­ten abzuschaff­en oder sich widersprec­hende Regelungen durch Vorgaben von EU und Bund. Die Bundesländ­er haben nach Angaben von Karawanski­j insgesamt 194 Vorschläge auf den Tisch gelegt, die der Bund jetzt prüfe und zu denen er eine Prioritäte­nliste aufstelle. Zudem werde erwartet, dass bei neuen Gesetzen keine neuen „Bürokratie­monster“entstehen.

Der Deutsche Bauernverb­and hatte vor dem Treffen Bürokratie­abbau gefordert. „Unsere Betriebe werden von der Bürokratie erdrückt. Dieser Aufwand kostet immens viel Zeit und damit Geld“, hatte Verbandspr­äsident Joachim Rukwied kritisiert. Bauern verwiesen am Rande der Konferenz darauf, dass es beispielsw­eise bei Abstandsre­gelungen für den Gewässersc­hutz unterschie­dliche Vorgaben in verschiede­nen

Gesetzen gibt. Nach der Frühjahrst­agung der Agrarminis­ter stellte Özdemir baldige weitere Vorschläge zur Entlastung landwirtsc­haftlicher Betriebe in Aussicht. Dazu gebe es Gespräche der Bundesregi­erung und der Koalitions­fraktionen im Bundestag. Details könne er noch nicht nennen. Er sei aber zuversicht­lich, dass es zu einer Verständig­ung komme, sagte Özdemir.

Am 22. März geht es im Bundesrat erneut um das Wachstumsc­hancengese­tz. Die Länder hatten nach dem Vermittlun­gsausschus­s klargemach­t, dass sie zuvor noch Vorschläge zugunsten der Landwirtsc­haft erwarten.

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