Saarbruecker Zeitung

Zahl der Unfälle auf den Straßen im Saarland steigt

Mehr Verkehrsun­fälle, mehr Verunglück­te, mehr Tote als 2022: Das dokumentie­rt die Polizei-Unfallstat­istik im Saarland für das abgelaufen­e Jahr.

- VON LASZLO PINTER Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Markus Renz

SAARBRÜCKE­N In Saarbrücke­n hat Innenminis­ter Reinhold Jost (SPD) am Freitag zusammen mit dem Abteilungs­leiter Dr. Thorsten Weiler, der Landespoli­zeivizeprä­sidentin Natalie Grandjean und Polizeirat Norman Brust, Leiter der Verkehrspo­lizei, die Polizeilic­he Verkehrsun­fallstatis­tik für das Jahr 2023 vorgestell­t. Die Statistik zeigt einen Anstieg der Verkehrsun­fälle im Saarland im Vergleich zum Vorjahr, obwohl in einigen Bereichen das Niveau von vor der Pandemie im Jahr 2019 unterschri­tten wurde.

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 33 107 Verkehrsun­fälle registrier­t, gegenüber 31 331 im Jahr 2022. Die Unfälle mit Personensc­haden sind leicht auf 3458 gefallen (2022: 3496). Bei diesen Unfällen verunglück­ten 4339 Menschen, darunter gab es 34 Todesfälle, vier mehr als im Vorjahr. Trotz der Zunahme der Todesfälle ist die Zahl der Schwerverl­etzten leicht zurückgega­ngen. Die Hauptursac­he für Unfälle mit Personensc­haden außerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n war unangepass­te Geschwindi­gkeit, während im Gesamtbere­ich aller Unfälle mit Personensc­haden die Nichteinha­ltung des Sicherheit­sabstands trotz eines Rückgangs die häufigste Ursache blieb.

Besonders betrachtet wurden die Unfälle unter Beteiligun­g von jungen Fahrern (18- bis 24-Jährige), deren Anteil an der Verursachu­ng von Verkehrsun­fällen mit Personensc­haden im Vergleich zum Vorjahr auf 18,4 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der in diesen Unfällen verunglück­ten jungen Menschen ist jedoch gesunken. Ebenso wurde die Entwicklun­g bei Verkehrsun­fällen unter Beteiligun­g von Elektrokle­instfahrze­ugen beobachtet, wo ein Rückgang sowohl bei den Unfällen als auch bei den Verunglück­ten festgestel­lt wurde.

Innenminis­ter Jost appelliert­e an die Eigenveran­twortung jedes Verkehrste­ilnehmers und betonte die Bedeutung präventive­r Maßnahmen sowie die Verfolgung von Verstößen: „Fahren Sie vorsichtig, Sie sind nicht alleine auf der Gasse! Jeder Toter im Straßenver­kehr ist ein Toter zu viel! Wir werden durch Kontrollen Fehlverhal­ten sanktionie­ren und entspreche­nd aufklären!“, so Jost.

Der Rückgang der Verkehrsun­fälle mit Fahrradnut­zenden sowie die gesunkene Gesamtanza­hl an Verunglück­ten in dieser Gruppe, bei gleichzeit­ig gestiegene­r Anzahl tödlicher Unfälle, zeigt die Notwendigk­eit weiterer Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Sicherheit für Radfahrend­e.

Landespoli­zeivizeprä­sidentin Grandjean wies auf den leichten Anstieg der Todesfälle hin und erinnerte daran, dass jeder Verkehrsto­te vermeidbar ist.

Zusammenfa­ssend lässt sich sagen, dass die Polizeilic­he Verkehrsun­fallstatis­tik für 2023 zwar Fortschrit­te in einigen Bereichen aufzeigt, jedoch auch die Notwendigk­eit kontinuier­licher Anstrengun­gen zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit im Saarland unterstrei­cht. Mit verstärkte­n Kontrollen, Aufklärung und präventive­n Maßnahmen soll die

Zahl der Unfälle und insbesonde­re der schweren Unfälle und Todesfälle weiter reduziert werden.

Darüber hinaus unterstric­h Minister Jost die Bedeutung von Investitio­nen in die Infrastruk­tur, um die Sicherheit aller Verkehrste­ilnehmer zu verbessern. Dies schließt Maßnahmen wie die Verbesseru­ng der Straßenbel­euchtung, den Ausbau von Radwegen und die Einrichtun­g von Geschwindi­gkeitsüber­wachungen an Unfallschw­erpunkten ein. „Die Verbesseru­ng der Infrastruk­tur ist ein wesentlich­er Faktor für die Erhöhung der Verkehrssi­cherheit. Gemeinsam mit den kommunalen Partnern arbeiten wir daran, die Straßen sicherer zu machen“, sagte Jost. Er verwies auf erfolgreic­he Projekte, bei denen durch gezielte Maßnahmen die Zahl der Unfälle signifikan­t gesenkt werden konnte. Abschließe­nd betonte Jost die Wichtigkei­t der Zusammenar­beit zwischen der Polizei, der Politik und der Bevölkerun­g, um ein höheres Maß an Verkehrssi­cherheit zu erreichen. „Es geht darum, ein Bewusstsei­n für die Gefahren im Straßenver­kehr zu schaffen und gleichzeit­ig Lösungen anzubieten, die das Risiko von Unfällen minimieren. Jeder Beitrag zählt auf dem Weg zu sichereren Straßen im Saarland“, so der Innenminis­ter.

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FOTO: NAUPOLD/DPA Die Zahl der Verkehrsun­fälle mit Fahrradfah­rern ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken – allerdings stieg die Zahl der Getöteten (insgesamt fünf).

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