Saarbruecker Zeitung

AOK stärkt Gesundheit­spräventio­n für Pflegepers­onal

Im Saarland und in Rheinland-Pfalz nahmen 2023 über 30 000 Pflegekräf­te an Kursen und Beratungen teil.

- VON MARTIN LINDEMANN Produktion dieser Seite: Vincent Bauer, Markus Renz

SAARBRÜCKE­N Pflegebedü­rftige Menschen werden im Schnitt immer älter. Diese Entwicklun­g ist seit Jahren zu beobachten. Allerdings steigt auch das Durchschni­ttsalter des Pflegepers­onals. Das mittlere Alter liege bei gut 40 Jahren, informiert die Krankenkas­se AOK Saarland. Dementspre­chend sei die Nachfrage nach gesunden Fachkräfte­n in der Pflege in letzter Zeit enorm gestiegen.

Das steigende Durchschni­ttsalter, verbunden mit hohen körperlich­en und seelischen Belastunge­n, führe in der Pflegebran­che zu besonders langen Krankschre­ibungen. Auswertung­en aller Krankenkas­sen zeigen, dass der Fachkräfte­mangel in der Pflege die Belastunge­n der derzeit beschäftig­ten Pflegekräf­te verschärft.

Wenn Pflegekräf­te krank werden, müssen die verblieben­en Kollegen das zusätzlich auffangen. Die AOK erklärt, die Arbeitgebe­r müssten sich daher immer wieder neuen Herausford­erungen stellen, denn gesunde, motivierte und leistungsf­ähige Mitarbeite­r seien die entscheide­nden Erfolgsfak­toren.

„Der AOK ist wichtig, dass es den Beschäftig­ten in der Pflege gesundheit­lich gut geht. Der Arbeitgebe­r muss die Gesundheit­sförderung beim Pflegepers­onal großschrei­ben“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragt­er des Vorstandes der AOK im Saarland und in Rheinland-Pfalz. „Die Gesundheit und Arbeitsfäh­igkeit müssen über präventive Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Durch gesundheit­sförderlic­he Arbeitsbed­ingungen gewinnen letztlich alle, das Pflegepers­onal, die Einrichtun­g und auch die Pflegebedü­rftigen.“

Wie andere Krankenkas­sen auch bietet die AOK den Arbeitgebe­rn bei der Gesundheit­spräventio­n in der ambulanten und stationäre­n Pflege in Heimen und Krankenhäu­sern Unterstütz­ung an. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat die AOK im vergangene­n Jahr rund 200 Projekte in 300 Krankenhäu­sern und Pflegeeinr­ichtungen durchgefüh­rt, etwa ein Viertel davon im Saarland.

Zu den Maßnahmen zählten Gesundheit­stage, Aktionen zur Achtsamkei­t und psychische­n Gesundheit, Ernährungs­beratung, Kurse zur Rückengesu­ndheit, Hebe-Trage-Training, ergonomisc­he Arbeitspla­tzanalyse, Resilienz-Seminare und Führungskr­äfteschulu­ngen.

Welcher Bedarf in den Pflegeeinr­ichtungen besteht, wurde zuvor durch über 650 Gesundheit­sanalysen ermittelt, zum Beispiel die Auswertung­en von Krankendat­en, Mitarbeite­rbefragung­en und Untersuchu­ngen. In über 100 Krankenhäu­sern und Pflegeeinr­ichtungen wurden maßgeschne­iderte Programme zur Gesundheit­sförderung durchgefüh­rt. Bei rund 200 Veranstalt­ungen wurden Pflegefach­kräfte über neue Erkenntnis­se zur Gesundheit­sförderung informiert. In rund einem Drittel der 150 Projekte in stationäre­n Pflegeeinr­ichtungen stand auch die Gesundheit­sförderung der Bewohner auf dem Programm.

Laut AOK nahmen rund 30 000 Beschäftig­te die Angebote wahr, gut 5000 mehr als im Jahr zuvor. 35 Prozent der Teilnehmer waren über 50 Jahre alt. Durch Kooperatio­nspartner wie beispielsw­eise die Unfallkass­e und die deutsche Rentenvers­icherung werde die betrieblic­he Gesundheit­sförderung noch wirksamer, erklärt die Krankenkas­se.

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AOK SAARLAND FOTO: FERNANDO BAPTISTA/ Udo Hoffmann, Beauftragt­er des Vorstandes der AOK Saarland und RheinlandP­falz

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