Ein Totalausfall und ein ekliger Sieg
Der mit einer Pleite bei einem Abstiegskandidaten in die Rückrunde gestartete 1. FC Riegelsberg erwartet in der Frauenfußball-Regionalliga am Sonntag den 1. FC Saarbrücken, der zum Auftakt ein Top-Spiel gewann und noch an eine Chance im Titelrennen glaubt.
RIEGELSBERG Derby-Zeit in der Fußball-Regionalliga der Frauen: Der 1. FC Riegelsberg erwartet an diesem Sonntag um 13 Uhr den 1. FC Saarbrücken. Während die Gastgeberinnen nach dem Sieg beim Hallenmasters – dem fünften in Folge – den Rückrundenstart am Sonntag mit der 0:3-Niederlage beim bisherigen Tabellenvorletzten 1. FFC Montabaur ordentlich verpatzt haben, feierten die Saarbrückerinnen im Top-Spiel gegen den Tabellenzweiten SC Bad Neuenahr einen dramatischen 4:3-Erfolg. Dabei kassierte die Mannschaft von Trainer Taifour Diane in der 89. Minute den Ausgleichstreffer, doch Nora Clausen traf in der fünften Minute der Nachspielzeit per Freistoß zum 4:3. Dank des Erfolges rückte der FCS als Tabellendritter bis auf zwei Zähler an den SC Bad Neuenahr heran.
„Wir sind sehr froh, dass wir dieses eklige und teilweise wilde Auftaktspiel noch gewonnen haben“, sagt Saarbrückens Emma Dörr. Die 25-Jährige holte am Sonntag den Freistoß heraus, der zum Siegtor führte – und war im Hinspiel gegen den 1. FC Riegelsberg im Kieselhumes-Stadion beim 1:0-Sieg der entscheidende Faktor. Dörr nutzte nach einer Stunde eine Vorlage von Akane Yatsugi zum Siegtreffer.
Trotz der Niederlage sah Riegelsbergs Trainerin Melanie Klein damals „ein richtig gutes Spiel von uns. So gut haben wir am Kieselhumes selten gespielt. Es war sogar eines der besten Spiele der Saison“, sagte die 41-Jährige – die am Sonntag im Montabaur das krasse Gegenteil erlebte: „Das war ein Spiel zum Vergessen, unser schlechtestes Spiel der Runde – ein kollektiver Totalausfall.“
Nach drei Minuten lag Riegelsberg durch Tore von Marie Fischer (2. Minute) und Luna Helwing (4.) bereits mit 0:2 zurück. „Wir haben das Spiel zu keiner Zeit angenommen“, ärgerte sich Klein – die gegen den 1. FC Saarbrücken eine klare Steigerung erwartet und überzeugt ist, dass es diese auch gibt. „Ich weiß, dass eine Reaktion kommen wird“, sagt Klein: „Wir haben in meiner Zeit als Trainerin noch nie zwei Spiele in Folge so richtig schlecht gespielt. Das macht mir Hoffnung. Eine Katastrophen-Leistung wie in Montabaur wird es nicht mehr geben.“
Hoffnung machen dem 1. FC Riegelsberg auch die letzten zwei Spiele gegen den 1. FC Saarbrücken auf dem heimischen Kunstrasenplatz. In der vergangenen Saison trotzte Kleins Mannschaft dem Favoriten im Liga-Spiel ein 0:0 ab – und warf den FCS mit einem 2:1-Sieg im Halbfinale aus dem Saarlandpokal. „Zu Hause waren die letzten Ergebnisse gegen den FCS sehr positiv“, sagt Klein. Sie hofft, dass das 0:3 in Montabaur „vielleicht ein Dämpfer zur richtigen Zeit“war und ihre Mannschaft in der „Derby-Woche“wieder ihr besseres Gesicht zeigt. Nach der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken steht am 24. März um 14 Uhr das Derby bei der SV Elversberg an.
Während die Riegelsbergerinnen als Tabellensechster keine Ambitionen nach oben haben, möchte Dörr das Titelrennen bei sechs Punkten Rückstand auf den unbesiegten Spitzenreiter FSV Mainz 05 für den 1. FC Saarbrücken nicht als erledigt betrachten. „Wir sind auf Patzer von Mainz und von Bad Neuenahr angewiesen. Andererseits spielen beide auch noch gegeneinander, daher ist irgendwo schon noch Hoffnung da“, sagt sie. Dazu muss im Derby in Riegelsberg aber ein besseres Ergebnis als zuletzt her – was laut Dörr schwer genug wird: „Denn der 1. FC Riegelsberg ist eine absolute DerbyMannschaft.“
„Der 1. FC Riegelsberg ist eine absolute Derby-Mannschaft.“Emma Dörr 1. FC Saarbrücken