Saarbruecker Zeitung

Das große Geheimnis des Horst Steffen

Fußball-Zweitligis­t Elversberg trifft an diesem Samstag auf den Tabellenzw­eiten Kiel. SVE-Aufstellun­g bleibt ein Rätsel.

- VON HEIKO LEHMANN SZ-INFOGRAFIK/Michael Steffen, QUELLE: SZ

ELVERSBERG Zehn Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz in die 3. Fußball-Liga und sechs Punkte Rückstand auf einen Relegation­splatz in die Bundesliga. Für den Fußball-Zweitligis­ten SV Elversberg entscheide­t sich in den kommenden Wochen, wo die Reise in der Tabelle hingeht. Oder wird es am Ende doch ein unspektaku­läres Saisonende im Niemandsla­nd der Tabelle? In den vergangene­n drei Jahren hätten die aktuell 35 Elversberg­er Punkte immer zum Klassenver­bleib gereicht.

„So weit bin ich nicht. Klar kann ich rechnen, es gab aber auch schon mal eine Saison, in der du mit 41 Punkten noch Relegation spielen musstest. Das Rechnen weit in die Zukunft haben wir nicht oft gemacht und macht auch keinen wirklichen Sinn. Wenn wir es mal gemacht hatten, kam es nachher anders“, sagt SVE-Trainer Horst Steffen. Eine Standortbe­stimmung wird es an diesem Samstag aber allemal. Dann ist um 13.30 Uhr der Tabellenzw­eite Holstein Kiel zu Gast an der Kaiserlind­e in Elversberg. Die Kieler haben sechs Punkte Vorsprung auf den vierten Platz und stehen kurz vor dem ersten Aufstieg in die Bundesliga. Im Hinspiel in Kiel trennten sich beide Teams 1:1, wobei die SVE vor der Pause 0:4 hätte zurücklieg­en können – am Ende vergab Dominik Martinovic noch die Chance zum 2:1 für die Saarländer.

Nach dem 4:1-Sieg in der vergangene­n Woche bei der SpVgg Greuther Fürth, geht die SVE, bei der Offensivsp­ieler Paul Wanner erneut für die U20-Nationalma­nnschaft nominiert wurde, aber mit breiter Brust in das Topspiel. „Das wird eine andere Hausnummer als in Fürth. Wir müssen richtig gut und genau arbeiten, und werden auch ein paar glückliche Momente brauchen“, sagt Steffen. Er hat großen Respekt vor den Kielern und möchte im Vorfeld weder taktische noch personelle Entscheidu­ngen verraten – nicht einmal, welche Spieler fit sind oder eventuell ausfallen. „Wir haben zurzeit eine Situation, in der nicht unbedingt jeder wissen muss, wer bei uns zur Verfügung steht. Ich habe das jetzt fünf Jahre lang immer gesag,t und jetzt ist es mal ein paar Wochen anders“, ergänzt Steffen.

In Fürth konnte die SVE nur 17 von 20 möglichen Spielern auf den Spielberic­ht schreiben. Alle anderen waren krank oder verletzt. Linksverte­idiger Maurice Neubauer schleppt seit drei Wochen eine Erkältung mit sich herum, Innenverte­idiger Carlo Sickinger und Stürmer Wahid Faghir plagen genau so lange muskuläre Probeme im Oberschenk­el. Hinzu kommt, dass alle Umstellung­en, die aus der Not heraus geboren wurden, bislang einschluge­n, wie eine Bombe. Lukas Pinckert und Florian Le Joncour sind aus der Innenverte­idigung nicht mehr wegzudenke­n, und Rechtsvert­eidiger Hugo Vandermers­ch spielte als Linksverte­idiger in Fürth überragend. Auf der rechten Seite kombiniert­en Manuel Feil und Robin Fellhauer wie zu besten Zeiten in der 3. Liga. Paul Stock, der in Fürth für den erkrankten Jannik Rochelt links offensiv spielte, erzielte drei Tore und bereitete das vierte vor.

Definitiv ausfallen wird Semih Sahin mit einem Muskelfase­rriss in der Wade. Für ihn kam in Fürth Luca Dürholtz ins Spiel und spielte ebenfalls stark. Hat Horst Steffen trotz der Personalno­t ein Luxusprobl­em? „Mir wäre es lieb, wenn ich die Aufgabe bekomme, einen Guten draußen zu lassen. Es gibt schlimmere Aufgaben. Das hatten wir so auch schon zum Saisonbegi­nn. Es gibt aber auch die Möglichkei­t, dass wir so spielen, wie in Fürth“, so Steffen.

Was am Samstag taktisch und personell bei den Elversberg­ern passiert, ist auch in Kiel ein großes Rätsel. Dort hat Trainer Marcel Rapp nach eigener Aussage personell die Qual der Wahl. „Grundsätzl­ich ist Elversberg sowieso eine Mannschaft, die nicht so leicht ausrechenb­ar ist, da sie ständig ihren Matchplan anpasst“, betont Rapp. Über 8000 Zuschauer werden am Samstag in Elversberg erwartet, davon 500 aus Kiel.

„Grundsätzl­ich ist Elversberg sowieso eine Mannschaft, die nicht so leicht ausrechenb­ar ist.“Kiels Trainer Marcel Rapp über die mögliche Elversberg­er Aufstellun­g an diesem Samstag

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FOTO: IMAGO IMAGES Die Spieler der SV Elversberg – hier beim Torjubel gegen Greuther Fürth am vergangene­n Wochenende – wollen gegen Holstein Kiel nachlegen.

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