Saarbruecker Zeitung

So hält die Batterie im Elektroaut­o länger

Die Batterie ist das Herzstück eines jeden E-Autos. Wer sie gut pflegt, kann die Lebensdaue­r des Akkus verlängern.

- VON CLAUDIUS LÜDER Produktion dieser Seite: Christian Lingen

MÜNCHEN (dpa) Das mit Abstand teuerste Bauteil im Elektroaut­o ist die Batterie. Zwar schaffen moderne Elektroaut­os bis zu 400 Kilometer Reichweite mit einer Ladung. Doch können Diskussion­en um zu wenig Ladesäulen nach wie vor die Angst fördern, ohne Strom liegen zu bleiben. Dabei hängt es maßgeblich auch vom eigenen Tank- und Fahrverhal­ten ab, wie lange die Batterie hält. Sportliche Fahrer verbrauche­n meist mehr Energie. In dem Punkt unterschei­den sich Stromer und Verbrenner nicht so sehr voneinande­r.

Egal, ob im Winter oder Sommer: „Bei Elektrofah­rzeugen ist die Temperatur sehr entscheide­nd, was an den chemischen Prozessen innerhalb der Batterie liegt“, erklärt Markus Gregor von TÜV Süd. Auf Kälte reagiert ein Akku genauso empfindlic­h wie auf extreme Hitze. In beiden Fällen verliert die Batterie schneller an Kapazität. Im Idealfall liegt die Temperatur zwischen 20 und 30 Grad. Im Sommer das E-Auto möglichst im Schatten und im Winter in der Garage parken.

„Nach unseren Erfahrunge­n haben E-Auto-Akkus eine Lebensdaue­r zwischen acht und zwölf Jahren“, sagt Gregor. Danach erreichen sie oft nur noch 70 bis 80 Prozent der ursprüngli­ch möglichen Kapazität. Die Bandbreite, in welchem Zustand sich die Akkus tatsächlic­h befinden, ist groß. Das zeigt eine Analyse ausrangier­ter Akkus. „Wir haben bei Untersuchu­ngen sehr unterschie­dliche Zustände zwischen 50 und 95 Prozent der ursprüngli­chen Kapazität gemessen“, sagt Gregor.

Der ADAC kam zu ähnlichen Testergebn­issen: Ein BMW i3 erreichte nach fünf Jahren und 100.000 Kilometern noch eine Energiekap­azität von 86 Prozent. Auf zehn Jahre hochgerech­net wären es demnach 70 Prozent bei 200.000 Kilometern. Jeder Ladevorgan­g lässt die Batterie altern. Entscheide­nd ist aber auch, wie man die Batterie lädt. „Wer seinen Akku gut pflegt, kann ihn auf jeden Fall deutlich länger nutzen“, sagt Gregor.

Dazu gehört auch, nicht öfters als notwendig eine Schnellade­säule zu nutzen. „Das Schnellade­n lässt den Akku eher altern, weil die Elektroden dann, vereinfach gesagt, sehr schnell von einer auf die andere

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FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA Der Akku im Wagenboden ist das Herzstück eines E-Autos.
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FOTO: THOMAS GEIGER/DPA Nach Fahrten durch eisige Temperatur­en im Winter parkt das E-Auto idealerwei­se in der Garage.

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