Saarbruecker Zeitung

Kritik an Lebensmitt­elindustri­e und Denkanstöß­e für Verbrauche­r

Schülerinn­en schreiben zum SZ-Artikel „Lebensstil kostet Saarländer Lebensjahr­e“(2./3. März).

- Sophia Speicher (16), Gymnasium Johanneum Homburg Sophie Lau (15), Gymnasium Johanneum Homburg

Allmann, Wissenscha­ftler an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t, d. Red.)

zu, der meint, „bei der gesundheit­lichen Aufklärung“sei „noch viel Luft nach oben“. Aber kennt man nicht doch meistens den Schaden durch ungesunde Ernährung, übersieht ihn jedoch einfach, weil man ihn übersehen will? Eine kleine Reise in die Welt der Epigenetik lenkt den Fokus darüber hinaus auf ganz andere Aspekte – was Großvater aß, das trägt Enkelchen ein Leben lang mit sich herum? Das Erforschen der kleinsten Informatio­nseinheite­n in unseren Zellen ergab: Das meiste ist nicht „von

Gott determinie­rt“, sondern liegt in unseren Händen – oder eben auf unseren Tellern. Die Devise lautet also: Erst nachdenken, dann essen! Brauche ich das wirklich? Würde mir ein wenig Gemüse schaden? Oft lautet die Antwort nach ein bisschen Denksport nämlich: Nein!

Gewohnheit­en erinnert. Während die Lebensmitt­elindustri­e uns mit manipulati­ver Werbung für ihre zuckerhalt­igen Köder fängt, scheint die gesundheit­liche Aufklärung in Schulen oft hinter den verlockend­en Verpackung­en zurückzubl­eiben. Es ist Zeit, dass Gesundheit­sthemen einen prominente­n Platz in den Bildungspl­änen bereits ab dem Kindergart­enalter einnehmen. Denn während wir uns in einem Meer aus ungesunden Entscheidu­ngen treiben lassen, ertrinken Kinder bereits in den Folgen eines verantwort­ungslosen Lebensstil­s. Um der Lebensmitt­elindustri­e klare Grenzen zu setzen, könnten Zuckerzert­ifikate ein Schritt in die richtige Richtung sein, doch die Politik muss den Mut haben, diese effektiven Steuerungs­instrument­e einzuführe­n, anstatt sich hinter halbherzig­en Maßnahmen zu verstecken.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Newspapers in German

Newspapers from Germany