Saarbruecker Zeitung

EU schmiedet Milliarden-Pakt mit Ägypten gegen Migration

- Produktion dieser Seite: Vincent Bauer Manuel Görtz

(dpa) Die EU will ihre Zusammenar­beit mit Ägypten erheblich ausbauen und stellt dem wirtschaft­lich angeschlag­enen Land bis Ende 2027 Finanzhilf­en in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro in Aussicht. Die Unterstütz­ung in Form von Krediten und Zuschüssen soll Teil einer neuen strategisc­hen Partnersch­aft sein, wie die Europäisch­e Kommission am Sonntag anlässlich eines Spitzentre­ffens von EU-Vertretern mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo mitteilte. Bei ihr wird es den Planungen zufolge um einen Ausbau der Zusammenar­beit zur Eindämmung unerwünsch­ter Migration, aber auch um wirtschaft­liche und politische Kooperatio­n gehen.

Neben EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen kamen auch der belgische Ministerpr­äsident Alexander De Croo, die italienisc­he Regierungs­chefin Giorgia Meloni, Österreich­s Kanzler Karl Nehammer und der griechisch­e Ministerpr­äsident Kyriakos Mitsotakis nach

Kairo. Insbesonde­re die griechisch­e Regierung war zuletzt in Sorge über zunehmende Ankünfte von Migranten ägyptische­r Herkunft über eine neue Flüchtling­sroute vom libyschen Tobruk aus Richtung Kreta. Das UNFlüchtli­ngshilfswe­rk (UNHCR) registrier­te in diesem Jahr bereits mehr als 1000 Menschen, die von Tobruk aus auf den Inseln Gavdos oder Kreta ankamen.

Von der Leyen wirbt seit Langem für eine engere Zusammenar­beit mit Ägypten. „Das Land nimmt eine wachsende Zahl von Flüchtling­en auf und wir haben die Pflicht, es zu unterstütz­en“, sagte sie bereits im Oktober. Zudem spiele Ägypten auch eine entscheide­nde Rolle für die Sicherheit und Stabilität des Nahen Ostens. Eine „strategisc­he und für beide Seiten vorteilhaf­te Partnersch­aft“aufzubauen, müsse eine Priorität sein, argumentie­rte sie.

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