EU schmiedet Milliarden-Pakt mit Ägypten gegen Migration
(dpa) Die EU will ihre Zusammenarbeit mit Ägypten erheblich ausbauen und stellt dem wirtschaftlich angeschlagenen Land bis Ende 2027 Finanzhilfen in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro in Aussicht. Die Unterstützung in Form von Krediten und Zuschüssen soll Teil einer neuen strategischen Partnerschaft sein, wie die Europäische Kommission am Sonntag anlässlich eines Spitzentreffens von EU-Vertretern mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo mitteilte. Bei ihr wird es den Planungen zufolge um einen Ausbau der Zusammenarbeit zur Eindämmung unerwünschter Migration, aber auch um wirtschaftliche und politische Kooperation gehen.
Neben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kamen auch der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, Österreichs Kanzler Karl Nehammer und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis nach
Kairo. Insbesondere die griechische Regierung war zuletzt in Sorge über zunehmende Ankünfte von Migranten ägyptischer Herkunft über eine neue Flüchtlingsroute vom libyschen Tobruk aus Richtung Kreta. Das UNFlüchtlingshilfswerk (UNHCR) registrierte in diesem Jahr bereits mehr als 1000 Menschen, die von Tobruk aus auf den Inseln Gavdos oder Kreta ankamen.
Von der Leyen wirbt seit Langem für eine engere Zusammenarbeit mit Ägypten. „Das Land nimmt eine wachsende Zahl von Flüchtlingen auf und wir haben die Pflicht, es zu unterstützen“, sagte sie bereits im Oktober. Zudem spiele Ägypten auch eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Stabilität des Nahen Ostens. Eine „strategische und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft“aufzubauen, müsse eine Priorität sein, argumentierte sie.