„Gut, dass die Länderspielpause kommt“
Fußball-Zweitligist SV Elversberg verliert sein Heimspiel gegen Holstein Kiel mit 0: 2. Jetzt auch Fellhauer verletzt.
Die SV Elversberg hat am vergangenen Samstag den ganz großen Schritt in Richtung Klassenverbleib in der 2. Bundesliga verpasst. Gegen den Tabellenzweiten Holstein Kiel verlor die SVE mit 0:2. Nach dem Spiel herrschte bei den Elversberger Spielern aber keineswegs Ernüchterung. „Klar ist es kein schönes Gefühl, wenn man verliert. Uns fehlen seit Wochen viele wichtige Spieler, wir machen das Beste aus der Situation. Wir hatten auch heute unsere Chancen, am Ende hat man aber gesehen, warum die Kieler vorne stehen“, sagt Luca Schnellbacher.
Der Kapitän hatte in der 19. Minute die größte SVE-Chance im ganzen Spiel. Nach einem Pass von Paul Stock zog Schnellbacher aus fünf Metern ab, traf aber nur das Knie des Kieler Schlussmanns Timon Weiner. Vier Minuten später schoss Hugo Vandermersch aus spitzem Winkel knapp am Kieler Tor vorbei, und bereits in der 11. Minute wurde ein Schuss von Paul Wanner gerade noch ins Toraus geblockt. „Mehr Chancen bekommst du gegen eine Spitzenmannschaft in der 2. Liga nicht. Wir haben sie leider nicht genutzt. Ich mache der Mannschaft aber keinen Vorwurf. Wir haben wieder alles versucht“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen.
Der 55-Jährige musste erneut auf acht Positionen improvisieren. Fast der halbe Kader ist entweder verletzt oder krank. In der 68. Minute kam mit Robin Fellhauer noch ein weiterer Verletzter hinzu. Fellhauer verletzte sich bei einem Zweikampf am linken Arm. Die genaue Diagnose und wie lange Fellhauer ausfallen wird, ist noch offen. Für ihn kam mit
Kevin Conrad der letzte verbleibende Abwehrspieler im Aufgebot in die Partie.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Kiel aber längst den Sack zugemacht. Die Männer aus dem Norden nutzten in der 39. Minute ihre erste richtige Torchance zum 0:1. Thore Jacobsen verlor den Ball fast an der Mittellinie, Wanner war zu weit vom passgebenden Nicolai Remberg entfernt, und im Strafraum ließ Shuto
Machino Lukas Pinckert aussteigen und schoss aus 14 Metern zum 0:1 ins lange Eck (39.). „Kiel war einfach ein paar Prozentpunkte besser. Wir haben aber gezeigt, dass wir auch mit dieser Mannschaft dagegenhalten können“, sagte Pinckert.
Nach vier Minuten in der zweiten Halbzeit kassierte die SVE das 0:2. Torschütze Machino stand bei seinem weiten Einwurf bereits im Spielfeld, als er den Ball losließ, und
der folgende 18-Meter-Schuss von Philipp Sander landete abgefälscht von Manuel Feil unhaltbar für Torhüter Nicolas Kristof im Netz. „Ich weiß nicht, warum der Schiedsrichter das Tor gibt, wenn der Einwerfer beim Einwurf auf dem Platz steht. In Rockstock kriegen wir ein Gegentor, obwohl der Ball vorher klar im Aus war“, ärgerte sich Steffen.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Hinzu kommen bei der SVE haarsträubende Fehler wie fehlerhaft ausgeführte kurze Eckbälle oder Abstöße. „Es läuft zurzeit nicht wirklich. Vielleicht ist es gut, dass jetzt die Länderspielpause kommt“, sagte Conrad. Durch die Niederlage ist der Abstand zum Relegationsplatz in die 3. Liga wieder auf sieben Punkte geschmolzen. Am Samstag, 30. März, 13 Uhr, ist die SVE zu Gast bei Eintracht Braunschweig, die acht Punkte hinter den Saarländern auf dem ersten festen Abstiegsplatz stehen. Bis dahin heißt es bei der SVE Wunden lecken.
Wegen der personellen Situation wir es am kommenden Wochenende kein Testspiel geben. Linksverteidiger Maurice Neubauer (Erkältung) wird genau wie Innenverteidiger Carlo Sickinger und Stürmer Wahid Faghir (beide muskuläre Probleme) wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Offensivspieler Paul Wanner wird zur deutschen U20-Nationalmannschaft abgestellt. „Wir werden diese Woche ganz normal trainieren. Für die Spieler, die die ganze Zeit gespielt haben, ist das nächste Wochenende frei, die Rückkehrer aus Krankheiten und Verletzungen werden Sondereinheiten machen“, sagte Steffen.