Magischer Musiala, Sorgen um Kane
Nationalspieler brilliert beim 5: 2 des FC Bayern München in Darmstadt. Torjäger am Knöchel verletzt.
(sid) Die überschwänglichste Huldigung für Jamal Musiala erstaunte selbst Thomas Tuchel. Der 21-Jährige als Führungsspieler des DFB-Teams auf dem Weg zum EM-Titel? „Wow“, platzte es aus dem Trainer von Bayern München heraus, als sich Torsten Lieberknecht vor der Klasse des Ausnahmekönners verneigte. Doch Musiala verzauberte mit etlichen magischen Momenten nicht nur den Trainer von Darmstadt 98. „Wenn man nicht als Gegner beteiligt ist, dann ist es ein Hochgenuss, dem Jungen zuzuschauen“, schwärmte Lieberknecht nach dem 5:2 (2:1) der Bayern gegen seine Lilien. Musiala werde die deutsche Mannschaft zur Heim-EM „führen, wenn sie nicht sogar Europameister wird mit ihm“. Der Nationalspieler reist jedenfalls in GalaForm für die Duelle mit Frankreich (23. März) und den Niederlanden (26. März) zum DFB-Team.
Zwei Tore, ein Assist und etliche
Aktionen zum Staunen: Musiala war in Darmstadt nicht zu stoppen. Kapitän Manuel Neuer bezeichnete ihn als „Unterschiedsspieler“, Thomas Müller schwärmte von Musialas Dribbling, das „Wahnsinn“sei. Die Kunststücke des feinen Technikers rückten kurzzeitig sogar die „Schreckmomente“in den Hintergrund. Etwa die verletzungsbedingte Auswechslung des unersättlichen Rekordjägers Harry Kane. Der Engländer überflügelte mit seinem 31. Treffer in der Premierensaison Legende Uwe Seeler. Dann aber knickte er um und musste das Stadion am Böllenfalltor humpelnd mit bandagiertem Knöchel verlassen.
Eine Diagnose stand zunächst aus. Kane, das bestätigte Sportdirektor Christoph Freund, werde aber zur Nationalmannschaft reisen. Genau wie Aleksandar Pavlovic, der mit geschwollenem Auge ebenfalls ausgewechselt werden musste, schnell aber Entwarnung gab. „Es ist nichts Schlimmes, Gott sei Dank“, sagte der DFB-Neuling.
Musiala, der Mann des Tages, sagte, wenn jeder Spaß habe, „geht alles ein bisschen einfacher“. Womöglich auch nach der Pause, wenn es im Klassiker gegen Borussia Dortmund (30. März) geht und dann in im Viertelfinale der Champions League das Duell mit dem FC Arsenal ansteht.