FCS zieht mit müden Beinen und leeren Köpfen den Kürzeren
Pokalschreck 1. FC Saarbrücken verliert in der 3. Liga beim MSV Duisburg mit 0: 2.
Sie werden keine Freunde mehr – die Duisburger Schauinsland-Arena und der 1. FC Saarbrücken. In der vergangenen Saison versenkte der Fußball-Drittligist dort mit dem 2:2 gegen den MSV Duisburg am vorletzten Spieltag zwei mitentscheidende Zähler im Aufstiegskampf in der Wedau. Und auch das 0:2 (0:1) gegen die Zebras von Samstag bedeutet wohl diesmal das Ende aller Träume vom Liga 2. „Wir werden in der 3. Liga in dieser Saison auch noch mal Spiele gewinnen“, sagte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nach der Partie, „wofür das dann reicht, werden wir sehen.“
Gegen die abstiegsbedrohten Zebras überließ der FCS sehr defensiv beginnend den Hausherren die Initiative, setzte selbst auf seine Stärke bei Standards und hatte in der Anfangsphase durch Manuel Zeitz und Luca Kerber mit Kopfbällen nach Eckstößen zwei Halbchancen. Die Hausherren nutzten ihre einzige Chance im ersten Durchgang dann konsequent. Thomas Pledl drang in den Strafraum ein, Zeitz konnte den Querpass blocken, doch der Ball kam zu Rechtsaußen Ahmet Engin. Der flankte, und am zweiten Pfosten nutzte Niklas Kölle seine Größenvorteile gegenüber Calogero Rizzuto und köpfte zum 1:0 ein (23.).
Fast 1100 mitgereiste Fans der Saarländer unter den gut 14 000 Besuchern sahen nun die beste Phase ihrer Mannschaft. Am Ende einer gelungenen Kombination von Tim Civeja und Luca Kerber kam Julian
Günther-Schmidt an der Strafraumgrenze zum Abschluss, verzog aber (30.). Zehn Minuten später brachte Amine Naïfi den Ball flach vors Tor, Mittelstürmer Kai Brünker traf die
Kugel im Zweikampf mit Tobias Fleckstein aber nicht voll. Schlimmer als die vergebene Chance: Für Brünker war es die letzte Aktion. Saarbrückens Sturmtank musste wegen muskulärer Probleme raus.
Die Gäste hatten danach bis zum Schlusspfiff nur noch eine Torchance: Eine verunglückte Flanke von Rizzuto landete auf der Latte (79.). Da war die Partie aber schon entschieden, und der FCS konnte sich bei Torwart Tim Schreiber bedanken, dass die Niederlage nicht höher als 0:2 ausfiel. Gegen Pledl behielt die Leihgabe von RB Leipzig im Eins-gegen-Eins die Oberhand (47.), den anschließenden Eckball köpfte Marvin Senger präzise ins äußerste Toreck, doch Schreiber machte sich ganz lang (48.). Nach einer Stunde nutzten ihm dann seine 1,91 Meter Körpergröße plus Armlänge aber auch nichts mehr. Zu genau platziert war der Freistoß von Kolja Pusch in
den Winkel des FCS-Tores.
„Wir waren einfach im Kopf müde“, sagte Ziehl und erinnerte damit an den glorreichen 2:1-Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach Das wollte der beste Saarbrücker so nicht stehen lassen. „Natürlich war der Tank leer, aber das darf keine Ausrede sein. Wir wollten ins Spiel gehen und alles geben – das haben wir nicht geschafft“, ärgerte sich Schreiber, „wir wollten die Woche vergolden, jetzt gehen wir mit einem schlechten Gefühl in die Länderspielpause.“In der am kommenden Samstag das Saarlandpokal-Viertelfinale gegen Borussia Neunkirchen ansteht.
„Natürlich war der Tank leer, aber das darf keine Ausrede sein.“FCS-Torwart Tim Schreiber zur 0:2-Pleite beim MSV Duisburg