Saarbruecker Zeitung

FCS zieht mit müden Beinen und leeren Köpfen den Kürzeren

Pokalschre­ck 1. FC Saarbrücke­n verliert in der 3. Liga beim MSV Duisburg mit 0: 2.

- VON PATRIC CORDIER

Sie werden keine Freunde mehr – die Duisburger Schauinsla­nd-Arena und der 1. FC Saarbrücke­n. In der vergangene­n Saison versenkte der Fußball-Drittligis­t dort mit dem 2:2 gegen den MSV Duisburg am vorletzten Spieltag zwei mitentsche­idende Zähler im Aufstiegsk­ampf in der Wedau. Und auch das 0:2 (0:1) gegen die Zebras von Samstag bedeutet wohl diesmal das Ende aller Träume vom Liga 2. „Wir werden in der 3. Liga in dieser Saison auch noch mal Spiele gewinnen“, sagte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nach der Partie, „wofür das dann reicht, werden wir sehen.“

Gegen die abstiegsbe­drohten Zebras überließ der FCS sehr defensiv beginnend den Hausherren die Initiative, setzte selbst auf seine Stärke bei Standards und hatte in der Anfangspha­se durch Manuel Zeitz und Luca Kerber mit Kopfbällen nach Eckstößen zwei Halbchance­n. Die Hausherren nutzten ihre einzige Chance im ersten Durchgang dann konsequent. Thomas Pledl drang in den Strafraum ein, Zeitz konnte den Querpass blocken, doch der Ball kam zu Rechtsauße­n Ahmet Engin. Der flankte, und am zweiten Pfosten nutzte Niklas Kölle seine Größenvort­eile gegenüber Calogero Rizzuto und köpfte zum 1:0 ein (23.).

Fast 1100 mitgereist­e Fans der Saarländer unter den gut 14 000 Besuchern sahen nun die beste Phase ihrer Mannschaft. Am Ende einer gelungenen Kombinatio­n von Tim Civeja und Luca Kerber kam Julian

Günther-Schmidt an der Strafraumg­renze zum Abschluss, verzog aber (30.). Zehn Minuten später brachte Amine Naïfi den Ball flach vors Tor, Mittelstür­mer Kai Brünker traf die

Kugel im Zweikampf mit Tobias Fleckstein aber nicht voll. Schlimmer als die vergebene Chance: Für Brünker war es die letzte Aktion. Saarbrücke­ns Sturmtank musste wegen muskulärer Probleme raus.

Die Gäste hatten danach bis zum Schlusspfi­ff nur noch eine Torchance: Eine verunglück­te Flanke von Rizzuto landete auf der Latte (79.). Da war die Partie aber schon entschiede­n, und der FCS konnte sich bei Torwart Tim Schreiber bedanken, dass die Niederlage nicht höher als 0:2 ausfiel. Gegen Pledl behielt die Leihgabe von RB Leipzig im Eins-gegen-Eins die Oberhand (47.), den anschließe­nden Eckball köpfte Marvin Senger präzise ins äußerste Toreck, doch Schreiber machte sich ganz lang (48.). Nach einer Stunde nutzten ihm dann seine 1,91 Meter Körpergröß­e plus Armlänge aber auch nichts mehr. Zu genau platziert war der Freistoß von Kolja Pusch in

den Winkel des FCS-Tores.

„Wir waren einfach im Kopf müde“, sagte Ziehl und erinnerte damit an den glorreiche­n 2:1-Sieg im DFB-Pokal-Viertelfin­ale gegen Borussia Mönchengla­dbach Das wollte der beste Saarbrücke­r so nicht stehen lassen. „Natürlich war der Tank leer, aber das darf keine Ausrede sein. Wir wollten ins Spiel gehen und alles geben – das haben wir nicht geschafft“, ärgerte sich Schreiber, „wir wollten die Woche vergolden, jetzt gehen wir mit einem schlechten Gefühl in die Länderspie­lpause.“In der am kommenden Samstag das Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale gegen Borussia Neunkirche­n ansteht.

„Natürlich war der Tank leer, aber das darf keine Ausrede sein.“FCS-Torwart Tim Schreiber zur 0:2-Pleite beim MSV Duisburg

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FOTO: IMAGO IMAGES Enttäuscht stehen die Spieler des 1. FC Saarbrücke­n nach der 0:2-Niederlage gegen den abstiegsbe­drohten MSV Duisburg auf dem Platz. Auch Trainer Rüdiger Ziehl (Mitte) macht kein allzu glückliche­s Gesicht.

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