Patentamt: Deutsche Industrie verstärkt KI-Entwicklung
(dpa) Industrie und Wissenschaft in Deutschland haben Forschung und Entwicklung bei Künstlicher Intelligenz verstärkt, liegen jedoch weit hinter den USA zurück. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) hervor. Demnach war die Zahl der veröffentlichten Patentanmeldungen mit KI-Bezug beim Deutschen und beim Europäischen Patentamt im vergangenen Jahr 40 Prozent höher als 2019, wie die Münchner Bundesbehörde am Montag mitteilte.
Es dominierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus den USA, die allein fast ein Drittel der Neuentwicklungen in Technologien mit KI-Bezug angemeldet hatten. Auf Rang zwei folgte Deutschland mit einem Anteil von 17,1 Prozent vor Japan mit 12,4 Prozent. Die Ränge vier und fünf belegten China (10,1 Prozent) und Südkorea (4,7 Prozent).
Am schnellsten gestiegen ist die Zahl chinesischer Entwicklungen, die 2023 bereits 15 Prozent höher war als 2022. Deutsche Anmeldungen legten im gleichen Zeitraum demnach um 5,2 Prozent zu. Da Firmen Patente für neue Erfindungen vor allem in ihren Heimatländern anmelden, liegen in der deutschen Patentstatistik insgesamt üblicherweise einheimische Unternehmen auf den ersten Plätzen. Patente werden nach einem international einheitlichen Standard der Patentklassifikation angemeldet. Da es für KI keine eigenen Patentklassen gibt, werteten die Fachleute des DPMA die Klassen aus den Technologiefeldern aus, in denen KI zum Einsatz kommt. Dazu zählen etwa Computer-, Medizin- und Fahrzeugtechnik, Robotik sowie Sprach- und Bildanalyse.