Die Erde hat mehr Zeit verdient
Es ist eine schöne Aktion, die auf Initiative des WWF am Samstag bereits zum 18. Mal weltweit stattfinden wird: Die Umweltschutz-Organisation fordert im Rahmen der „Earth Hour“dazu auf, ab 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht zu löschen. Vier Kommunen im Saarland, darunter die Landeshauptstadt, machen mit, aber auch normale Bürger können sich beteiligen. Das Ziel: Ein Zeichen zu setzen für den Klimaschutz und damit den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
Natürlich hat die „Stunde der Erde“einen rein symbolischen Charakter. 60 Minuten im Dunkeln zu sitzen wird die Welt nicht retten. Wichtiger als individueller Verzicht wäre es, energieintensive Unternehmen in die Pflicht zu nehmen – und an die Politik zu appellieren, den Ausbau erneuerbarer Energien nicht weiter zu verzögern. Da zumindest hat sich in letzter Zeit aber einiges getan, wie eine Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme für 2023 zeigt: Entgegen aller Panikmache hat der Atomausstieg im April eben nicht dazu geführt, dass in Deutschland (unfreiwillig) die Lichter ausgehen. Stattdessen war der EE-Anteil der öffentlichen Nettostromerzeugung mit fast 60 Prozent so hoch wie nie. Die von vielen Seiten immer noch verteufelte Windenergie an Land hatte daran den größten Anteil und ergänzte sich gut mit Solarkraft.
Das Ausbauziel der Bundesregierung wurde bei Photovoltaik sogar deutlich übererfüllt. Dagegen fiel der Anteil der Braunkohle auf das niedrigste Niveau seit 1963.
Gute Nachrichten. Verschwenderisch sollte man mit Energie trotzdem nicht umgehen. Wer dazu etwas beitragen und nebenbei noch Geld sparen will, sollte mal die Lampen zuhause überprüfen. Viele nutzen dort immer noch alte Glühbirnen, obwohl LEDs deutlich langlebiger sind und über 80 Prozent weniger Strom verbrauchen. Und zwar immer – nicht nur für eine Stunde im Jahr.