Saarbruecker Zeitung

Spekulatio­nen über neues Banksy-Werk in London

- Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Isabelle Schmitt

(dpa/afp) Ist das ein echter Banksy? Ein in London an einer Hauswand aufgetauch­tes Gemälde hat am Montag für Aufregung in britischen Medien gesorgt. Das einfarbig grüne Werk ist auf eine weiße Wand hinter einem kahlen Baum gesprüht und erweckt aus dem richtigen Blickwinke­l den Anschein, der Baum trage Blätter. Darunter ist im Stil des mysteriöse­n Streetart-Künstlers eine Frau zu sehen, die ein Sprühgerät in der Hand hält und das Werk betrachtet.

Es handle sich seiner Meinung nach „todsicher“um ein BanksyWerk, zitierte die BBC ihren Radiomoder­ator und Banksy-Experten James Peak, der eine Radio-Dokumentat­ion über den Graffiti-Künstler gemacht hat. Aber bei Banksy, dessen Identität bis heute unklar ist, wisse man nie so genau, schränkte Peak demnach ein. Auf dem Instagram-Account und der Webseite Banksys war zunächst kein Hinweis darauf zu finden. Peak hatte bereits am Sonntag auf das Gemälde im Stadtbezir­k Islington aufmerksam gemacht.

Das verwendete Grün ähnle der Farbe, die von der Bezirksver­waltung an Sozialbaut­en verwendet werde, sagte Peak demnach. Er fügte hinzu: „Es ist jetzt Frühling und dieser Baum sollte voller Blätter sein, aber Banksy muss wohl vorbeigera­delt sein und gedacht haben, wie elend er aussieht.“

Banksy hat in der Vergangenh­eit immer wieder Gemälde nachts auf Hauswände und andere Oberfläche­n gesprüht. Seine meist gesellscha­ftskritisc­hen Werke werden teils für hohe Summen gehandelt.

Derweil hat die Polizei in Spanien in der vergangene­n Woche einen Verbrecher­ring zerschlage­n, der mutmaßlich Kunstwerke von Banksy gefälscht und auf der ganzen Welt verkauft hat. Polizisten hätten zwei Menschen in der nordöstlic­hen Stadt Saragossa festgenomm­en, wo die Fälschunge­n hergestell­t worden sein sollen, erklärte Katalonien­s Polizei. Zudem wurden demnach zwei weitere Menschen mit „Kenntnis der Kunstwelt“festgenomm­en, die des Verkaufs der Werke verdächtig­t werden.

Die Polizei geht davon aus, dass der Fälscherri­ng mindestens 25Werke verkauft hat, die mit Sprühfarbe auf Pappkarton­s hergestell­t wurden. Verkaufsst­ellen waren spezialisi­erte Geschäfte, Auktionshä­user in Barcelona und Online-Shops, mit Kunden in Deutschlan­d, Schottland, Spanien und den USA. Die gefälschte­n Banksy-Werke wechselten für bis zu 1500 Euro pro Stück den Besitzer.

Der Verbrecher­ring fälschte nach Angaben der Ermittler Zertifikat­e, wonach die Werke von Banksy im Rahmen seines Projekts „Dismaland“geschaffen worden seien. Dabei handelt es sich um einen gewollt verstörend­en Freizeitpa­rk im südwesteng­lischen Ferienort Weston-super-Mare aus dem Jahr 2015.

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FOTO: IMAGO IMAGES Ist das auf einer Wand hinter einem gestutzten Baum entdeckte Bild ein echter Banksy?

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