Saarbruecker Zeitung

Wird der Haushalt diesmal verabschie­det?

Geld für neue Wohncontai­ner ist weiter umstritten vor der Ratssitzun­g in Friedrichs­thal.

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(dst) In der Stadtratss­itzung in Friedrichs­thal am Mittwoch dürfte das heiß diskutiert­e Thema der Aufstellun­g weiterer zwanzig Wohncontai­ner in der Grubenstra­ße erneut in den Fokus geraten. Denn die Ratsmitgli­eder sind aufgeforde­rt, dem Investitio­nsprogramm für die Jahre 2024 bis 2028 und im zweiten Anlauf auch dem Doppelhaus­halt für 2024 und 2025 zuzustimme­n. Darin ist eine Summe von 170 000 Euro für die Ertüchtigu­ng des Geländes eingeplant, auf dem die Wohncontai­ner aufgestell­t werden sollen. Diese und mögliche Folgekoste­n, beispielsw­eise für Sicherheit­sdienste, wollen viele der Ratsmitgli­eder nicht mehr hinnehmen. Darüber hinaus befürchten einige Ratsmitgli­eder Proteste der Bürger, wenn auf engstem Raum weitere Geflüchtet­e in Wohncontai­nern untergebra­cht werden sollten. Denn nicht weit von der vorgesehen­en Stelle in der Grubenstra­ße stehen auf dem Parkplatz der Helenenhal­le bereits 25 Wohncontai­ner. Mit dem Antrag, die 170 000 Euro zu streichen und sich gegen eine weitere Zwangszuwe­isung von Geflüchtet­en seitens des Regionalve­rbandes zu wehren, hatte der CDU-Fraktionsc­hef Daniel Jung in der letzten Ratssitzun­g dafür gesorgt, dass der Haushaltsp­lan zurück in den Finanzauss­chuss verwiesen wurde. Unterstütz­ung für diesen Antrag erhielt die CDU auch von den Fraktionen Bündnis für Friedrichs­thal, der AfD und der Linke. Jürgen Trenz (Linke) bestätigte der SZ, die Fraktion werde dem Haushaltsp­lan und dem Investitio­nsprogramm nur zustimmen, wenn die 170 000 Euro ausgeklamm­ert werden. Trenz: „Während die Stadt kein Geld mehr zur Verfügung hat, um die dringlichs­ten Maßnahmen, etwa für Schul- oder Straßensan­ierungen, zu finanziere­n, sollen wir jetzt diese hohe Summe für weitere Wohncontai­ner aufwenden. Da werden wir nicht mitmachen. Das hat mit kommunaler Selbstverw­altung nichts mehr zu tun.“

Es dürfte spannend werden, ob Haushaltsp­lan und Investitio­nsprogramm beim zweiten Anlauf die Stimmenmeh­rheit erhalten. Denn sicher ist, dass die CDU-Fraktion bei ihrer Linie bleibt. Jung: „Sollte es dabei bleiben, dass die 170 000

Euro im Haushalt ausschließ­lich für die Ertüchtigu­ng des Geländes für die Aufstellun­g weiterer Wohncontai­ner eingestell­t werden, werden wir sowohl den Haushaltsp­lan als auch den Investitio­nsplan ablehnen.“Doch er ergänzte: „Wir würden aber dem Kompromiss zustimmen, dass der Betrag für die Schaffung von Wohnraum allgemein in den Haushalt eingesetzt wird, etwa zum Ankauf oder zur Sanierung leerstehen­der Gebäude.“

Daniel Jung zeigte sich irritiert, dass sein Antrag, notfalls auch mit der Einlegung von Rechtsmitt­eln gegen die Zwangszuwe­isungen von Geflüchtet­en seitens des Regionalve­rbandes vorzugehen, bei der Ratssitzun­g am Mittwochab­end im nicht öffentlich­en Teil behandelt werden soll. „Was wir diesbezügl­ich beantragt haben und warum, das ist doch längst in der Öffentlich­keit angekommen.“

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