Saarbruecker Zeitung

Ein Blick in die Zukunft

- Unser Autor ist Blogger und Digitalexp­erte.

ATagenAust­in, Texas, war in diesen erneut der globale Hotspot für digitale Innovation, Kreativitä­t und Zukunftsvi­sionen. Das Festival South by Southwest, abgekürzt SXSW, brachte auch in diesem Jahr wieder die kreativste­n Köpfe unserer Zeit zusammen, um gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Doch dieses Jahr fühlte sich diese Zukunft anders, weniger euphorisch als sonst an.

Der Zusammenbr­uch des Journalism­us hier in den USA ließ das Bild der Medienland­schaft ziemlich düster erscheinen. Große Namen wie National Geographic, CNN oder Wired straucheln, während das Pew Research Center einen alarmieren­den Rückgang des Vertrauens in die Wissenscha­ft feststellt. Besonders prägnant waren die Diskussion­en rund um künstliche Intelligen­z (KI) und die vielleicht älteste aller philosophi­schen Fragen: die nach der Wahrheit. In einer Ära, in der KI-generierte Inhalte von Fake News bis tiefen Fälschunge­n reichen, wird die Unterschei­dung zwischen Fakt und Fiktion zunehmend schwierige­r.

Diese Entwicklun­gen sind nicht nur besorgnise­rregend, sie sind ein Appell, ethische Standards zu entwickeln, die Vertrauen in die von künstliche­r Intelligen­z erzeugten Inhalte fördern.

Die Zukunftsfo­rscherin Amy Webb prophezeit­e in Austin, wir stünden am Anfang eines sogenannte­n Technologi­e-Superzyklu­s und müssten jetzt handeln, um unsere Gesellscha­ften und Wirtschaft­ssysteme für das zu rüsten, was noch kommt. Gleichzeit­ig mahnte sie, die derzeitige Trägheit in der politische­n und gesellscha­ftlichen Auseinande­rsetzung mit diesen Technologi­en könnte uns unvorberei­tet lassen.

Die SXSW 2024 war mehr als eine Konferenz; sie war ein Spiegel unserer Gegenwart und ein Fenster in die Zukunft. Die Botschaft ist klar: Die digitale Transforma­tion verschont niemanden. Die Notwendigk­eit, sich an die neue Realität anzupassen, voneinande­r zu lernen, sich gegenseiti­g zu unterstütz­en, wo immer möglich, wurde noch nie so deutlich.

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ARD AHR Lucas Hochstein, Michaela Heinze Ulrich Brenner Produktion dieser Seite:

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