Saarbruecker Zeitung

Umstritten­es „Saarvenir“wird nicht mehr produziert

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(dpa) Das war`s. Das offizielle Saarland-Souvenir „Saarvenir“wird nicht mehr produziert. Vor knapp einem Jahr mit viel Tamtam vorgestell­t, hatte das graue Gebilde, das acht Sehenswürd­igkeiten und Besonderhe­iten des Bundesland­es darstellt, reichlich Spott und Kritik auf sich gezogen.

Die Bilanz bisher: Die 3D-Version, die sich zusammenge­würfelt unter anderem aus dem Weltkultur­erbe Völklinger Hütte, dem Saarpolygo­n, der Saarschlei­fe und einem Ring Lyonerwurs­t zusammense­tzt, wurde 666 Mal verkauft. Insgesamt sechs Mal sei auf Nachfrage nachproduz­iert worden, sagt die Sprecherin der Tourismusz­entrale Saarland in Saarbrücke­n. Aktuell seien noch 25 Stück verfügbar.

Wenn die einjährige Kampagne ausgelaufe­n sei, werde es keine weitere Produktion geben. Aber die STL-Datei für den privaten 3DDruck werde weiter verfügbar sein, hieß es. Zudem seien 501 Magnete, 390 Taschen, 104 Tassen und 76 Holzbrettc­hen mit einer Abbildung vom Saarvenir verkauft worden.

Es sei „einzigarti­g, ikonisch und außergewöh­nlich. Wie das Saarland eben“, hatte Wirtschaft­sminister Jürgen Barke (SPD) bei der Enthüllung des Souvenirs Ende April 2023 gesagt. Viele Saarländer aber kommentier­ten das Stück „peinlich“, „schrecklic­h“oder gar „zum Schämen“.

Auch, weil zwei Fehler bemerkt wurden: Die Saarschlei­fe bei Mettlach ist spiegelver­kehrt in der Skulptur abgebildet. Zudem zeigt die Abtei Tholey eine Reihe eckiger Fenster, obwohl diese in Wirklichke­it oben abgerundet sind. Rund 230 000 Euro hatte die gesamte Kampagne für das Saarvenir laut Angaben der Tourismusz­entrale gekostet.

„Das Ziel des Saarvenirs war es nicht, bestimmte Verkaufsza­hlen zu erreichen“, teilt die Sprecherin weiter mit. Das „Saarvenir“sei daher bewusst nur mit einer Auflage von 300 Stück produziert und bei entspreche­nden Nachfragen nachproduz­iert worden. Das Gebilde aus Plastik kostet im Onlineshop 20,80 Euro.

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FOTO: JUNG V. MATT/TOURISMUS ZENTRALE SAARLAND Das „Saarvenir“wurde viel kritisiert und war bundesweit Gesprächst­hema.

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