Saarbruecker Zeitung

Nach hitziger Debatte stimmt Rat für „Sommerstra­ßen“

- VON THOMAS SCHÄFER Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Markus Saeftel

Weniger als drei Monate vor der Kommunalwa­hl am

9. Juni hat der Stadtrat am Dienstag weitgehend­e Einigkeit demonstrie­rt – bei einem Thema allerdings kochten die Emotionen teilweise hoch. Die Wiederholu­ng der „Sommerstra­ßen“im Nauwieser Viertel, scheinbar eine ausgemacht­e Sache ohne großes Konfliktpo­tenzial, beschäftig­te den Rat für fast eine Stunde.

Die Stadtverwa­ltung hatte vorgeschla­gen, dass wie im Vorjahr für vier Wochen vom 30. Juli bis zum

25. August ein Teil der Cecilienst­raße autofrei und zur Fußgängerz­one wird und außerdem die Försterstr­aße zu einem „verkehrsbe­ruhigten Bereich“, in dem Menschen und Autos gleichbere­chtigt sind. Losgehen sollte es direkt nach dem Nauwieser Viertelfes­t. Nach einer intensiven und teils langwierig­en Debatte mit zahlreiche­n Wortmeldun­gen sah es für kurze Zeit dann schon so aus, als wären die „Sommerstra­ßen“in diesem Jahr gestorben. Denn lediglich CDU und Grüne stimmten für den Vorschlag der Stadtverwa­ltung. Alle anderen Fraktionen waren dagegen. Die SPD hatte sich zuvor mehrfach für einen anderen Standort ausgesproc­hen, die Nauwiesers­traße.

Nach der zu Beginn der Sitzung verkündete­n Anwesenhei­tsliste hätte dies eine hauchdünne Mehrheit von 29:28 gegen die „Sommerstra­ßen“bedeutet. Nach einer Minute der Verwunderu­ng und des ungläubige­n Staunens wurde dann ersichtlic­h, dass zwei weitere Stadtveror­dnete der SPD nicht anwesend waren. Plötzlich stand eine knappe Mehrheit für die „Sommerstra­ßen“. Nach dieser schwierige­n Geburt können die diesmal eigentlich nur gut werden.

Vor dem Stadtrat hatte bereits der Bezirksrat Mitte, der zu dem Thema angehört wurde, mehrheitli­ch gegen eine Fortführun­g votiert. Bezirksbür­germeister Thomas Emser (SPD) begründete dies vor allem mit Beschwerde­n von Anwohnern über nächtliche Ruhestörun­gen.

Kaum Beschwerde­n dürften es dagegen von Eltern mit Kita-Kindern geben. Die Beiträge sinken auf dem Weg zur vollständi­gen Abschaffun­g zum 1. August erneut. Konkret zahlen Eltern für einen Ganztagesp­latz im Kindergart­en dann 52 statt wie bisher 60 und zuvor 86 Euro pro Monat. Der Halbtagspl­atz kostet bald 31 Euro und damit fünf weniger als bisher. Für einen Krippenpla­tz werden ab Sommer 164 statt 188 Euro fällig.

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