Regionalverband stoppt Museums-Erweiterung
(red) Die Aufbaugesellschaft Saarbrücker Schloss (ASS) wird nach dem mit der Prämierung dreier Preisträger abgeschlossenen Planungswettbewerb zur Erweiterung des Historischen Museums Saar in Saarbrücken kein Vergabeverfahren einleiten. Das teilte der Regionalverband am Mittwoch mit. Einen entsprechenden Beschluss habe der Regionalverband gemeinsam mit der ASS-Geschäftsführung getroffen. Grund dafür seien „gutachterlich bestätigte Zweifel an der rechtmäßigen Durchführung des Wettbewerbs“.
Mit der Entscheidung ist die Realisierung des Vorhabens im Rahmen des „Planungswettbewerbs mit nachgeschalteten Vergabeverfahren“nicht mehr möglich, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Beteiligten prüfen nun, ob und in welcher Form die bisherigen Ideen und Erkenntnisse für ein neues Verfahren genutzt werden könnten, um die Situation des Museums in Bezug auf Empfang und Besucherführung zu verbessern.
Die ASS hatte im Sommer 2023 einen europaweiten Planungswettbewerb zur baulichen Erweiterung des Historischen Museums Saar am Schlossplatz ausgelobt. Während des Verfahrens kam es zu einer Änderung der Aufgabe, da nun auch weitergehende Eingriffe bis hin zum Abriss der bestehenden oberirdischen Gebäudeteile zugelassen wurden. Das war zuvor noch explizit ausgeschlossen worden.
Nachdem die Siegerentwürfe bekannt gegeben wurden, sei bei der ASS-Geschäftsführung eine Beschwerde eingegangen. Diese habe sich genau auf die Änderung der Bedingungen bezogen. Zudem gab es weitere Beschwerden. „Um weiter rechtssicher handeln zu können, hat die ASS deshalb eine spezialisierte Anwaltskanzlei mit der Prüfung der rechtmäßigen Durchführung des Verfahrens betraut“, schreibt der Regionalverband weiter. Die Experten haben demnach festgestellt, dass der Wettbewerb „nicht korrekt durchgeführt wurde“. Daraufhin habe man entschieden, keine Auftragsvergabe einzuleiten. Bei dem Wettbewerb hatte das Kölner Architekturbüro trint + kreuder den ersten Preis gewonnen. Auf dem zweiten Platz landeten die Saarbrücker Architekten Oliver Brünjes und Uwe Erhard. Den dritten Platz belegte das Berliner Architekturbüro studioinges.