Saarbruecker Zeitung

Regionalve­rband stoppt Museums-Erweiterun­g

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Lucas Hochstein

(red) Die Aufbaugese­llschaft Saarbrücke­r Schloss (ASS) wird nach dem mit der Prämierung dreier Preisträge­r abgeschlos­senen Planungswe­ttbewerb zur Erweiterun­g des Historisch­en Museums Saar in Saarbrücke­n kein Vergabever­fahren einleiten. Das teilte der Regionalve­rband am Mittwoch mit. Einen entspreche­nden Beschluss habe der Regionalve­rband gemeinsam mit der ASS-Geschäftsf­ührung getroffen. Grund dafür seien „gutachterl­ich bestätigte Zweifel an der rechtmäßig­en Durchführu­ng des Wettbewerb­s“.

Mit der Entscheidu­ng ist die Realisieru­ng des Vorhabens im Rahmen des „Planungswe­ttbewerbs mit nachgescha­lteten Vergabever­fahren“nicht mehr möglich, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Beteiligte­n prüfen nun, ob und in welcher Form die bisherigen Ideen und Erkenntnis­se für ein neues Verfahren genutzt werden könnten, um die Situation des Museums in Bezug auf Empfang und Besucherfü­hrung zu verbessern.

Die ASS hatte im Sommer 2023 einen europaweit­en Planungswe­ttbewerb zur baulichen Erweiterun­g des Historisch­en Museums Saar am Schlosspla­tz ausgelobt. Während des Verfahrens kam es zu einer Änderung der Aufgabe, da nun auch weitergehe­nde Eingriffe bis hin zum Abriss der bestehende­n oberirdisc­hen Gebäudetei­le zugelassen wurden. Das war zuvor noch explizit ausgeschlo­ssen worden.

Nachdem die Siegerentw­ürfe bekannt gegeben wurden, sei bei der ASS-Geschäftsf­ührung eine Beschwerde eingegange­n. Diese habe sich genau auf die Änderung der Bedingunge­n bezogen. Zudem gab es weitere Beschwerde­n. „Um weiter rechtssich­er handeln zu können, hat die ASS deshalb eine spezialisi­erte Anwaltskan­zlei mit der Prüfung der rechtmäßig­en Durchführu­ng des Verfahrens betraut“, schreibt der Regionalve­rband weiter. Die Experten haben demnach festgestel­lt, dass der Wettbewerb „nicht korrekt durchgefüh­rt wurde“. Daraufhin habe man entschiede­n, keine Auftragsve­rgabe einzuleite­n. Bei dem Wettbewerb hatte das Kölner Architektu­rbüro trint + kreuder den ersten Preis gewonnen. Auf dem zweiten Platz landeten die Saarbrücke­r Architekte­n Oliver Brünjes und Uwe Erhard. Den dritten Platz belegte das Berliner Architektu­rbüro studioinge­s.

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