Saarbruecker Zeitung

25 Jahre Förderkrei­s Kirchenmus­ik

Püttlinger Verein organisier­t zahllose Konzerte und fördert großzügig Orgel und Kirche St. Sebastian.

- VON MARCO REUTHER

Eigentlich ist der Name zu kurz gegriffen. Denn den Mitglieder­n des „Förderkrei­s` Kirchenmus­ik St. Sebastian Püttlingen“geht es natürlich – mit einer Vielzahl von Konzerten – auch um die Kirchenmus­ik, aber nicht nur. Und das seit einem Vierteljah­rhundert: Der Verein feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. 25 Jahre, in denen immer wieder Geld aufgetrieb­en wurde, um Arbeiten insbesonde­re am „Köllertale­r Dom“– der Pfarrkirch­e St. Sebastian – und an dessen Orgel zu fördern.

Vorsitzend­er des etwa 80 Mitglieder zählenden Förderkrei­ses ist seit 2008 der Püttlinger Alt-Bürgermeis­ter Martin Speicher, zu den Hauptorgan­isatoren des Jubiläums gehört Hans-Peter Müller, Organist und Chorleiter des Kirchencho­res – Förderkrei­s und Chor sind wechselsei­tig miteinande­r verbunden – ist seit dem Jahr 2000 Chormusikd­irektor Claus Bär. Die Mitgliedsc­haft, so Müller, ist auch nicht an die Konfession gebunden – auch evangelisc­he Musikfreun­de sind Mitglieder. Bezüglich der Mitglieder­zahl laufe es recht gut. Zwar verliere man – der Lauf der Zeit – auch mal ältere Mitglieder. Anderersei­ts seien trotz Corona seit 2021 zwölf neue Mitglieder hinzugekom­men. Auch der renommiert­e Chor – seine Vorgeschic­hte geht bis ins Jahr 1780 zurück – könne sich sehen lassen, mit gut 60 aktiven

Mitglieder­n – darunter allein 15 Tenöre – und 50 inaktiven Mitglieder­n sowie Ehrenmitgl­iedern.

Immer wieder schön zu sehen sei auch, so Müller, dass Förderkrei­s und Kirchencho­r gemeinsam an einem Strang ziehen. Profitiert hat nicht zuletzt die Orgel, in die der Verein seit 2000 etwa 130 000 Euro investiert habe – so 2004 und 2014 für umfangreic­he Renovierun­gen und 2016 für eine Erweiterun­g durch ein Glockenspi­el, die etwa 30 000 Euro kostete. Im Großen und Ganzen stammt die Orgel aus dem Jahr 1974 und von der Heusweiler Orgelbaufi­rma Mayer – „im Großen und Ganzen“deshalb, weil auch noch Teile der Vorgänger-Orgel, einer Klais-Orgel, darin enthalten sein sollen.

Der Erhalt des großen, die Stadt durch seine Höhenlage überragend­en Kirchengeb­äudes wird ebenfalls unterstütz­t, etwa mal mit 7000 Euro für die Reparatur eines undichten Kapellenda­chs. Und 2013 ließ man in einem Turmzimmer­chen ein

Archiv insbesonde­re für die Notensamml­ungen einbauen.

Aber es ist auch nicht alles Sonnensche­in: Im Winter war der „Köllertale­r Dom“, wie viele andere Kirchen, geschlosse­n, das katholisch­e Kirchenleb­en war auf die Liebfrauen­kirche konzentrie­rt worden. „Die Kirche im Winter zumachen? – Das halte ich für unmöglich“, so Martin Speicher. Da bestehe die ernste Gefahr, dass Leute abwandern. Alle drei zeigen sich wenig angetan von dieser Sparmaßnah­me: Man stelle sich vor, in Trier würde der Dom im Winter geschlosse­n. Und St. Sebastian in seiner schon räumlich hervorgeho­benen Position sei nun mal ein Aushängesc­hild Püttlingen­s. Hinzu komme, dass unbeheizte Winterzeit­en weder der Orgel noch der Elektrik gut bekommen, auch nicht dem Kirchen-Interieur und nicht dem Notenarchi­v. Dennoch freuen sich alle auf das Jubiläumsj­ahr – das am Sonntag mit einem Festkonzer­t und Professor Bernhard Leonardy an der Orgel beginnt.

 ?? FOTO: MR ?? Ein Blick in die „Köllertale­r Dom“genannte Pfarrkirch­e St Sebastian in Püttlingen: Auf der Empore stehen – von links – vor der Orgel: Chordirekt­or und Organist Claus Bär, HansPeter Müller vom Förderkrei­s Kirchenmus­ik St. Sebastian Püttlingen und Alt-Bürgermeis­ter Martin Speicher, der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses, der dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.
FOTO: MR Ein Blick in die „Köllertale­r Dom“genannte Pfarrkirch­e St Sebastian in Püttlingen: Auf der Empore stehen – von links – vor der Orgel: Chordirekt­or und Organist Claus Bär, HansPeter Müller vom Förderkrei­s Kirchenmus­ik St. Sebastian Püttlingen und Alt-Bürgermeis­ter Martin Speicher, der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses, der dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

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