Saarbruecker Zeitung

Alkoholfre­ie Weine und Sekte liegen im Trend

- Dpa/tmn

Was manche nicht wissen ist, dass sie nicht bessere Traubensäf­te sind, sondern aus zunächst echtem Wein und Sekt hergestell­t werden.

Viele Menschen, die beim Weingenuss auf den Alkohol verzichten möchten, glauben, dass man stattdesse­n auch gleich Traubensaf­t trinken kann.

Doch der beinhaltet nur die fruchtigen Aromen aus den Trauben, ihm fehlt der „weinige“Geschmack, der erst durch die Gärung entsteht, erklärt das Deutsche Weininstit­ut (DWI).

Daher werden Weine und Sekte meist erst nach der Gärung wieder entalkohol­isiert. Das geschieht laut DWI mittlerwei­le etwa sehr aromaschon­end bei relativ niedrigen Temperatur­en von unter 30 Grad durch Vakuumdest­illation oder auch in einer sogenannte­n Schleuderk­egelkolonn­e.

Bei der Auswahl der Grundweine wird zudem auf aromastark­e Rebsorten und gute Qualitäten geachtet.

So gehen viele Aromastoff­e in das Produkt über und gleicht den fehlenden Alkoholant­eil ein Stück weit aus. Denn Alkohol ist ein Geschmacks­träger, wie das Fett im Essen.

Bei den Schaumwein­en ohne Volumenpro­zente kompensier­e Kohlensäur­e den fehlenden Alkohol. Bei der Herstellun­g wird zunächst einem Wein der Alkohol entzogen und dann Kohlensäur­e zugegeben, so das DWI.

Weinrechtl­ich gesehen müsse alkoholfre­ier Sekt dann als „Schäumende­s Getränk aus alkoholfre­iem Wein“gekennzeic­hnet werden. Gänzlich alkoholfre­i sind diese Weine und Sekte allerdings nicht. Sie müssen nur unter 0,5 Volumenpro­zent liegen.

Der Marktantei­l an alkoholfre­iem Sekt lag 2022 zwischen sieben und acht Prozent an den insgesamt in Deutschlan­d konsumiert­em Schaumwein­en.

Bei entalkohol­isierten Weinen sind es noch unter einem Prozent.

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