Saarbruecker Zeitung

Tipps für den Olympia-Besuch in Paris

Hotelpreis­e, Tickets, Metro- Chaos – eine Übersicht für alle, die vom Saarland aus im Sommer zu den Spielen nach Paris wollen.

- VON RACHEL BOSSMEYER Produktion dieser Seite: Kai Klankert Mark Weishaupt

(dpa) Olympia um die Ecke: So nah war das sportliche Großereign­is dem Saarland noch nie. Grund genug für zahlreiche Sportbegei­sterte, bei den Wettkämpfe­n in Paris vor Ort mitfiebern zu wollen. Der Startschus­s für die Spiele fällt am 26. Juli, ihr Ende finden sie am 11. August. Über Eintrittsk­arten hin zu Hotelbette­n und die Verkehrsla­ge gibt es für den Traum aber einiges zu bedenken. Die SZ gibt einen Überblick, was alle jetzt wissen müssen, die mit einer Reise zu den Olympische­n Spielen nach Paris liebäugeln.

Gibt es noch Tickets? Wann und wie kann man diese erwerben?

Es gibt noch Tickets für die Wettbewerb­e, allerdings werden die verbleiben­den Karten erst noch auf der Ticketseit­e der Spiele online gestellt – mit einigen Tagen Vorankündi­gung. Wer dann ein Ticket ergattern möchte, muss schnell sein. Es gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Mitte Mai geht zudem eine Börse zum Weiterverk­auf von Eintrittsk­arten an den Start. Sportfans könnten dann auch noch das ein oder andere Ticket für bereits ausverkauf­te Veranstalt­ungen erstehen oder eine Karte für einen Wettbewerb wieder loswerden.

Wie steht es um Hotels? Gibt es noch freie Unterkünft­e und zu welchem Preis?

Noch gibt es für die Zeit der Olympische­n Spiele freie Unterkünft­e in Paris und Umgebung. Auf ein echtes Schnäppche­n sollte dabei aber niemand hoffen. Etliche Hotels haben ihre Preise für das Großereign­is ordentlich angezogen. Wem ein Bett im Schlafsaal reicht, kann in einem Hostel noch für knapp 70 Euro die Nacht ein Plätzchen finden. Ein Zweibettzi­mmer oder ein Apartment für zwei Personen sind in Paris in dem Zeitraum ab 130 Euro aufwärts pro Nacht zu haben. Auch im Vorort Saint-Denis mit dem Stade de France, wo einige Wettkämpfe ab

gehalten werden, sind Unterkünft­e kaum günstiger. Nach oben gibt es preislich jedenfalls kein Limit. Zu zweit kann man während Olympia in und um Paris auch gut 1000 Euro die Nacht lassen – oder gleich um die 5000 Euro.

Gibt es Chancen auf eine günstige Last-Minute-Reise zu den Spielen? Was müssen Sportfans beachten, die noch hinreisen wollen?

Das frühzeitig­e Buchen von Plätzen im Zug, Bus oder Flugzeug ist anzuraten, später wird es teurer, und es drohen ausgebucht­e Verbindung­en – insbesonde­re bei der Schnellzug-Verbindung von Frankfurt über Saarbrücke­n nach Paris. Vor einigen Tagen hat die Staatsbahn SNCF die

Buchungen für die Sommerperi­ode begonnen. Zusätzlich­e Züge und Kapazitäte­n für die Olympische­n Spiele wurden bislang nicht angekündig­t. Dazu kommt, dass mitten in den Sommerferi­en auch viele Pariser verreisen.

Wird Paris zu Olympia vollkommen überlaufen und die Metro verstopft sein?

Das ist die große Frage. Pessimiste­n sehen die Stadt im Chaos versinken. Fakt ist, dass die Spiele mitten in die französisc­hen Sommerferi­en fallen, in denen klassische­rweise viele der Hauptstadt­bewohner das Weite suchen. Und in diesem Sommer könnten dies noch viele mehr werden. In einer Umfrage vor einigen Tagen

gaben 47 Prozent der Bewohner der Hauptstadt­region an, während der Spiele verreisen zu wollen, um dem Gedränge und überhöhten Preisen zu entkommen. Auch für die Metro gilt im Sommer oft, dass es bis auf einige touristisc­he Strecken mehr Platz als üblich gibt. Während der Spiele gibt es zusätzlich­e Fahrten und den Aufruf an Beschäftig­te, auf das Homeoffice und die Arbeit von anderen Standorten zu setzen.

Wird eigentlich in Paris alles rechtzeiti­g fertig sein?

Natürlich sind an etlichen Stellen noch Bauarbeite­r voll im Einsatz. Das Olympische Dorf aber wurde bereits eingeweiht, und die meiste Infrastruk­tur ist fertig. Die Organisato­ren sind deshalb optimistis­ch und sehen sich sehr gut im Zeitplan. Sorgen bereitet allenfalls noch die Frage, ob die Eröffnungs­feier der Spiele mitten auf der Seine aus Sicherheit­sgründen so wie vorgesehen vonstatten gehen kann und ob die Wasserqual­ität des Flusses am Ende ausreichen­d sein wird, um dort wie geplant Schwimmwet­tkämpfe abzuhalten. Und dann gibt es noch eine typisch französisc­he Frage: Könnten Streiks mitten während der Spiele für Chaos sorgen? Gänzlich auszuschli­eßen ist das nicht. Die Erwartung aber ist, dass im Falle von Konflikten etwa um anstehende Lohnerhöhu­ngen bei den Metrofahre­rn alle Anstrengun­gen unternomme­n werden, um die Wogen rechtzeiti­g zu glätten.

Muss ich mich vorab um Eintrittsk­arten für Pariser Sehenswürd­igkeiten kümmern?

Wer das Schloss Versailles besichtige­n, den Eiffelturm besteigen oder im Louvre Kunst bestaunen möchte, sollte sich bereits vor dem ParisBesuc­h um ein Ticket bemühen. Eintrittsk­arten für die Sehenswürd­igkeiten sowie zahlreiche weitere große Pariser Museen sind in der Regel mehrere Monate vorher auf den Webseiten der Einrichtun­gen verfügbar. Besucher können dort einen Tag und ein Zeitfenste­r auswählen. Die beliebten Sehenswürd­igkeiten sind immer wieder ausverkauf­t. Statt spontaner Besichtigu­ng ist hier also frühzeitig­e Planung angesagt. Für Versaillle­s gibt es schon jetzt Tickets, für das Musée d`Orsay vier Monate im Voraus, für den Louvre zweieinhal­b Monate vorher und für den Eiffelturm zwei Monate zuvor. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann sich auch um Eintritt in den Garten des impression­istischen Malers Claude Monet oder in eines der südwestlic­h von Paris gelegenen Loire-Schlösser bemühen.

Welche Möglichkei­t gibt es, etwas günstiger an den Spielen in Paris teilzunehm­en?

Kurz nach den Olympische­n Spielen finden vom 28. August bis zum 8. September ebenfalls in Paris die Paralympis­chen Spiele statt, für die es online noch zahlreiche Tickets gibt. Die Hotelpreis­e sind für den Zeitraum niedriger, und es werden etwas weniger Gäste in der Stadt erwartet. Wer auf hohe Preise und eine volle Innenstadt verzichten will, könnte in Erwägung ziehen, statt zu den Olympische­n Spielen zu den Paralympis­chen Spielen nach Paris zu kommen und einigen der mehr als 4000 Athletinne­n und Athleten in 23 Sportarten zuzujubeln.

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FOTO: EULER/AP/DPA Die Maskottche­n der Olympische­n (links) und Paralympis­chen Spiele Paris 2024 stehen vor dem Eiffelturm.

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