Wiener Surrealismus und Pop-Art-Gewitter
Als aktuelle Ausstellung zeigt die Galerie Elitzer Werke von Edgar Jené. Der Surrealist wurde vor 120 Jahren am 4. März geboren und starb vor 40 Jahren am 15. Juni 1984. Zudem sind Werke von Pop-Art-Künstler Mike Hieronymus zu sehen – als Gemälde und in 3D.
Der deutsch-französische Künstler Edgar Jené gilt als einer der wichtigsten Begründer der Wiener Schule des Surrealismus. Die Galerie Elitzer zeigt viele bisher nicht gezeigte Gemälde und Gouachen aus dem Nachlass des Künstlers und seiner Privatsammlung. In seiner Studienzeit lernte er in Paris im Kreis um Andre Breton den Surrealismus kennen. Diese Eindrücke brachte er mit nach Wien, wo er zahlreiche Künstler inspirierte. So beeinflusste er u.a. die Entwicklung des Phantastischen Realismus entscheidend mit. Der 1904 in Malstatt geborene Maler Edgar Jené studierte ab 1922 an der Akademie der Bildenden Künste München. 1928 kehrte er nach Saarbrücken zurück, wo er bis 1935 als freischaffender Künstler arbeitete. Wegen der politischen Entwicklung in Deutschland emigrierte er nach Wien. 1937 wurden während der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“acht Werke Jenés aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt. In seinen Werken ist Jenés Beschäftigung mit der Bedeutung von Träumen und der Psychoanalyse zu erkennen. Oft erinnern die stimmungsvollen Szenen an traumartige Sequenzen.
Die Ausstellung von Pop-Art-Künstler Mike Hieronymus ist mit „Aufbruch in eine neue Dimension“übertitelt. Nach einem exklusiven Event für Sammler im Hotel am Triller, sind jetzt erstmals alle Arbeiten im Shop und in der Galerie Elitzer verfügbar. Die Präsentation seiner Werke erfolgt in 3D – seine Arbeiten werden also zu Skulpturen. Hieronymus ist ein Saarländer von
Welt – und sehr humorvoll. Das zeigt sich auch in seinen Bildern. Bunt, hintersinnig und vielschichtig sind die Werke. Sie hinterlassen ein positives Gefühl, regen zugleich zum Schmunzeln und Nachdenken an. Der Künstler hat sich der Pop Art verschrieben und sie neu entdeckt. Statt einfach nur triviale Einzelmotive plakativ zu platzieren, setzt er seine Figuren in neue Kontexte, oftmals in Bezug zu seiner Heimat – dem Saarland. Hinzu kommen hin
tergründige Collagen, die dem Bild eine zweite Erzählebene verleihen. Als Inspirationsquellen dienen Comics sowie Motive aus den 60er-Jahren, ebenso die Kunst von Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Mike Hieronymus hat daraus eine eigene, faszinierende Bildsprache entwickelt, die von seiner Kreativität und seinem Mut zeugt. Weder Formate, Materialien noch Techniken setzen Grenzen – vor allem keine Konventionen. PR/bo