KuBa Insights Vol. I
Mit der Reihe „KuBa Insights“installiert das KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof eine neue Ausstellungsreihe. In unterschiedlichen Konstellationen erhalten die Künstler und Künstlerinnen des Atelierhauses hier die Gelegenheit, ihre aktuellen Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Zum Start der Reihe stellen Eva Walker, Claudia Vogel und Dirk Rausch ihre Arbeiten vor. Die drei Künstler verbindet ein prozessorientiertes Arbeiten. Techniken des Drucks stehen dabei ebenso im Fokus wie Zeichnung und Malerei. Alle drei untersuchen in ihren Arbeiten die Materialien, die sie einsetzen und thematisieren auf unterschiedliche Weise bildgebende Herstellungsverfahren.
Die ausgestellten Arbeiten zeigen Schichtungen und Überlagerungen, ein malerisches Vorgehen, auch in Druck und Zeichnung, das Spuren und Arbeitsprozesse sichtbar werden lässt. Das Motiv entwickelt sich dabei meist erst im Produktionsprozess, der immer auch ein spielerisches Moment und einen experimentellen Charakter hat. Ein verbindendes Element in den Werken ist letztlich auch das
serielle Arbeiten, dessen gemeinsames Merkmal die Produktion von Unikaten ist.
Eva Walker setzt sich in ihren Drucken und Zeichnungen mit bildhaften Wahrnehmungs- und Produktionsprozessen auseinander. In der Ausstellung sind Arbeiten mehrerer Serien zu sehen, wie etwa Blätter
aus der Serie „sakkade“. Die abstrakten Bleistiftzeichnungen dieser Serie basieren auf Bewegungsabfolgen des Blicks, die Walker bei der Betrachtung von Bildern zeichnerisch notiert und anschließend neu zusammensetzt.
Claudia Vogel untersucht in ihren Arbeiten Farbe als Material und versucht, durch experimentelle Arbeitsweise die verschiedenen Eigenschaften von Farbe zu zeigen. Dabei geht es besonders um die Stofflichkeit von Farbe, wodurch die Arbeiten eine textile Anmutung aufweisen. Die Grundierung hat eine übergeordnete Funktion, da sie nicht wie in gewohnter Weise ganzflächig mit einer Farbrolle, sondern hier schon im Hinblick auf die Komposition des Bildes experimentell aufgetragen wird.
Dirk Rausch thematisiert die Korrelation von Form und Farbe innerhalb des bildkompositionellen Gefüges. Dafür arbeitet er mit zunächst schlicht anmutenden Elementen wie balkenartigen Formationen, die sich in ihrer verschiedenfarbigen Erscheinung so überlagern, dass nuancenreiche Farbdurchdringungen entstehen. Die Positionierung der formalen Aspekte innerhalb des Bildfeldes zeugt von einem ebenso experimentellen wie auch genau durchdachten kompositionellen Anliegen.