In die Herzen gerollt
Rolling Pepe ist ein Wiederholungstäter – schon wieder hat sich der querschnittgelähmte Hund aus Saarbrücken-Dudweiler in die Herzen der Menschen gerollt – diesmal war der Zuckerwürfel auf vier Beinen in einem Seniorenheim in Elm zu Besuch.
Vor wenigen Wochen erst hat es der schwarze Rüde bei einem weltweiten Kalenderwettbewerb aufs Cover geschafft. Nun ist das ultrasüße Hunde-Model mit seiner ebenso süßen Freundin Lemon und der alles im Blick habenden Katzen-Lady Murron zu Besuch im Seniorenheim Benevit Haus Bachtal in dem Schwalbacher Ortsteil. Frauchen Lara Sohn aus Dudweiler und ihre Helferin Simone Vosz sind gerade abgemeldet, da sich das vitale TierTrio erstmal um Streicheleinheiten kümmert. Immer wieder kommen Zaungäste in den Kaffeeraum des Wohntrakts und schauen liebevoll den Tieren dabei zu, wie sie in ihren Gehhilfen von Bewohnerin zu Bewohner laufen, sich kraulen und liebkosen lassen. Pepes einnehmende Art, Lemons Ruhe und Murrons Coolness spiegeln sich im
Verhalten der Bewohner.
Pepe, Lemon sowie Murron werden hier top behandelt – schließlich sind sie ein bisschen als „Therapie-Tiere“vor Ort. Auch wenn der eigentliche Grund für den tierischen Besuch eine Spende für den Verein
von Lara Sohn ist. Mit „Katzenstimme grenzenlos“setzt sich die geborene Zweibrückerin unter anderem dafür ein, behinderten Tieren eine Stimme zu geben, über den Alltag mit ihnen aufzuklären und allgemein für das Thema zu sensibilisieren. Denn im Gegensatz zu vielen Meinungen hätten „Rolli-Tiere“genauso viel Spaß am Leben – und vor allem Berechtigung am Leben zu sein – wie körperlich gesunde Tiere. „Murron freut sich immer auf ein Abenteuer“, erklärt Lara Sohn. 250 Euro sind für den Verein „Katzenstimme grenzenlos“zusammengekommen, wie David Lausch erläutert. Er ist gemeinsam mit Kollegin Heidi Galle die Betreuungsleitung des „Haus Bachtal“. Heidi Galle hatte auf dem WhatsApp-Status von Lara Sohn die Tiere gesehen und bei ihr nachgefragt, was es mit den vielen süßen Hunde- und Katzenfotos und den Gehhilfen – den „Rollis“– auf sich habe, wie David Lausch erklärt. So kam der Kontakt zustande. Bei einer hausinternen Mal-Aktion kurz vor Weihnachten konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner
kreativ austoben, die Bilder wurden danach versteigert. Den einen Teil bekommt eben „Katzenstimme grenzenlos“, der andere Teil kommt dem Kinderhospiz in Saarbrücken zugute.
Lara Sohn erzählt am Rande der Veranstaltung, dass sie in Kürze eine berufsbegleitende Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin beginnt. Zwar hat sie durch ihre „Rolli-Tiere“– drei Hunde und vier Katzen – bereits ein enormes praktisches Wissen, doch durch diese Weiterbildung, die sich über 15 Monate an Wochenenden zieht, lernt sie natürlich die Physis ihrer Lieblinge besser kennen. „Dann kann ich den Tieren noch besser helfen“, erklärt sie und meint damit auch Fremdtiere. Bis es soweit ist, spielt Lara Sohn bereits mit dem Gedanken, auch mal einer Kita oder einer ähnlichen Einrichtung einen Besuch abzustatten – mit ihren „Therapie-Tieren“natürlich.