Sport, Spaß und Prävention
Bei der Behindertensportgruppe (BSG) Schafbrücke/Bischmisheim geht es vor allem darum, Zeit miteinander zu verbringen und sich und seinem Herzen Gutes zu tun. Trainiert wird jeden Mittwoch in dem Saarbrücker Stadtteil.
Das Gehen durch die Halle ist Aufwärmen und Übung gleichzeitig. Immer im Blick hat Siegrid Rehbock die Teilnehmer. Sie ist eine der Trainerinnen mit einer extra Herzsportlizenz, die die Gruppe jeweils leitet. Sie habe ein Trainingsprogramm jeweils „im Kopf“, wie sie sagt. So darf ein Teil der Gruppe über eine Sportbank balancieren, immer nach eigener Kondition. Manch Abenteurer geht etwas in die Knie und schwingt seine Füße nach. Ein anderer Teil walkt über eine der großen blauen Weichbodenmatten, was ein wenig nach Wattwanderung ausschaut und anstrengender ist, als man denkt. Wieder ein anderer Teil bewegt Schwingstäbe hin und her oder versucht, mit Gymnastikbändern zu laufen.
Zweiter Vorsitzender ist Werner Fritsche, der seit zwei Jahren Mitglied der Behindertensportgruppe ist, die sich jeden Mittwoch um 14 Uhr in der Schulturnhalle in Bischmisheim trifft. Es kann jeder
gerne vorbeischauen, der Lust auf eine lockere Runde hat, bei der Prävention und Soziales im Mittelpunkt stehen. An der Spitze steht seit 2015 Ulrich Pennekamp, bekannter Mediziner in der Region. Pennekamp ist seit rund 20 Jahren der BSG treu und übernimmt auch den Einstieg in jede Trainingseinheit. Denn bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Übungen
absolvieren, gibt es einen kurzen Gesundheitscheck. Er misst Blutdruck und Herzrhythmus und fragt, ob es die letzten Tage besondere Vorkommnisse gab. „Dann geben wir das frei“, erklärt er. Die Anwesenheit eines Mediziners ist Pflicht, denn für die Herzpatienten sind die Übungen durchaus anstrengend und jeder Teilnehmer hat seine eigene Geschichte.
Am Ende werden dann gerne Flitzekegel mit einem Filzboden herausgeholt und der Spaß für die Herzkranken beginnt. Wie beim Eisstockschießen versammeln sich die fast 20 Männer und Frauen und fangen an, ihre Geschosse auf das Ziel gleiten zu lassen. Ob am Ende jemand am nächsten dran ist, ist eigentlich egal – denn es geht ja vor allem um das Miteinander.