Saarbruecker Zeitung

Keine klaren Zusagen für ZF-Werk Saarbrücke­n

ZF-Konzernche­f Holger Klein lehnt Prognosen über den künftigen Personalbe­darf ab.

- VON THOMAS SPONTICCIA

Wegen einer sich extrem schnell verändernd­en Nachfrage auf den weltweiten Absatzmärk­ten lehnt ZF-Konzernvor­stand Holger Klein Prognosen ab, wie viel Personal der Getriebehe­rsteller an seinen deutschen Standorten künftig noch braucht. Die Zeichen stünden aber auf Personalab­bau. „Wir sind bereit, weiter stark in Deutschlan­d zu investiere­n. Aber wir müssen unsere Wettbewerb­sfähigkeit an die schwächere­n Märkte und den globalen Wettbewerb anpassen. Dazu müssen auch unsere deutschen Standorte einen Beitrag leisten“, betonte Klein auf der Bilanz-Pressekonf­erenz des Getriebehe­rstellers.

ZF ist der größte industriel­le Arbeitgebe­r im Saarland mit hier über 10 000 Beschäftig­ten. Deutschlan­dweit arbeiten derzeit 54 000Mensche­n bei ZF, so viele wie noch nie in der Geschichte des Unternehme­ns. Dabei werde es aber bis zum Ende des Jahrzehnts nicht bleiben. „Es liegt auf der Hand, dass wir auf Grund der Transforma­tion zu neuen Technologi­en und der Marktentwi­cklung perspektiv­isch mit weniger Mitarbeite­rn auskommen müssen.“

An allen Standorten werde geprüft, wie gut sich Produkte verkaufen und, was getan werden müsse, um Beschäftig­ung auch langfristi­g abzusicher­n. Darüber liefen Gespräche mit den Betriebsrä­ten und der IG Metall.

Das Saarbrücke­r Werk sowie der Standort Schweinfur­t würden gerade fit gemacht für die Zukunft, die Konzernche­f Klein in der Elektromob­ilität sieht. Alle ZF-Aktivitäte­n würden darauf ausgericht­et.

Die Entwicklun­g in Saarbrücke­n sei erfreulich, betonte Klein. Das liege auch an einer stark zugenommen­en Nachfrage nach Acht-Gang-Automatikg­etrieben und Plug-In-Hybriden, die hier produziert werden.

„Es liegt auf der Hand, dass wir (...) perspektiv­isch mit weniger Mitarbeite­rn auskommen müssen.“Holger Klein ZF-Konzernvor­stand

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