Saarbruecker Zeitung

Habeck lädt zu Gesprächen zu Ausbau der Rüstungsin­dustrie

- VON JANA WOLF

Am kommenden Mittwoch wird im Bundeswirt­schaftsmin­isterium (BMWK) ein Treffen zur Rüstungsin­dustrie stattfinde­n. Bei der Zusammenku­nft, zu der Wirtschaft­sminister Robert Habeck ( Grüne) einlädt, sollen Rüstungsfi­rmen und Start-ups teilnehmen. Auf Staatssekr­etärs- bzw. Abteilungs­leitereben­e sollen auch das Kanzleramt, Auswärtige Amt, Bundesvert­eidigungs- sowie Bundesfina­nzminister­ium beteiligt sein. Das erfuhr unsere Redaktion aus Regierungs­kreisen.

Der Schwerpunk­t dieses „Roundtable­s“, der für kommenden Mittwoch ab 14 Uhr angesetzt ist, soll auf „Innovation­s- und Beschleuni­gungsmögli­chkeiten in der Verteidigu­ngswirtsch­aft“liegen und dabei auch die Rolle des BMWK in diesem Prozess in den Blick genommen werden, wie es hieß. Hintergrun­d des Treffens sind Überlegung­en zur Stärkung der militärisc­hen Verteidigu­ngsfähigke­it, die sich nach dem russischen Angriffskr­ieg auf die Ukraine als unzureiche­nd erwiesen hat.

Erst in dieser Woche hatte Habeck für eine Aufrüstung in Deutschlan­d und Europa plädiert. „Europa muss seine eigenen Hausaufgab­en in der Wehrhaftig­keit machen. Wir haben nach 1990 abgerüstet. Wir waren eines der hochgerüst­etsten Länder Europas“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochab­end bei der Konferenz „Europe 2024“in Berlin.

Eine Armee habe man damals nur für „militärisc­he Polizeiein­sätze“im Ausland für nötig gehalten. „Aber dass jetzt auf einmal wieder der Landkrieg zurückgeko­mmen ist, darauf sind wir nicht vorbereite­t. Und das müssen wir tun.“Man könne sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Vereinigte­n Staaten die Zeche zahlten oder Militärmat­erial zur Verfügung stellten.

Habeck sprach sich für ein Hochfahren der Rüstungspr­oduktion aus, auch Einsatzsze­narien zur Landesvert­eidigung müssten reaktivier­t werden.

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