Saarbruecker Zeitung

Frist zur Angebotsab­gabe bei Galeria-Verkauf endet

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(dpa) Die Frist zur Abgabe verbindlic­her Kaufangebo­te für die insolvente Warenhausk­ette Galeria Karstadt Kaufhof ist in der Nacht auf Samstag abgelaufen. Dennoch sollen auch über das Wochenende eingehende Angebote noch berücksich­tigt werden. Das sagte der vorläufige Insolvenzv­erwalter Stefan Denkhaus am Freitag. Zur Anzahl der bisher eingegange­nen Angebote wollte er sich nicht äußern. Die Süddeutsch­e Zeitung hatte kürzlich von vier Kaufintere­ssenten berichtet. Die Frist war zuletzt um zwei Wochen verlängert worden.

Denkhaus will den Verkauf von Galeria noch im April abschließe­n. Das Unternehme­n hatte Anfang Januar einen Insolvenza­ntrag beim Amtsgerich­t Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhal­b Jahren. Wie viele der 92 Filialen fortbesteh­en werden und wie viele Stellen möglicherw­eise wegfallen, ist weiterhin unklar. Galeria-Chef Olivier van Bossche und Insolvenzv­erwalter Denkhaus wollen das Unternehme­n vollständi­g erhalten.

Um die Vorteile eines bundesweit­en Warenhausk­onzernes erhalten zu können, müsse eine Mindestzah­l an Standorten erhalten bleiben, so van Bossche. „30 Häuser, wie gelegentli­ch berichtet wird, sind dafür viel zu wenig. Damit könnten wir nicht mehr von Größenvort­eilen profitiere­n, zum Beispiel in Verhandlun­gen mit Lieferante­n“. Ihm zufolge arbeiten etwa 60 Filialen profitabel. Der Gesamtbetr­iebsrat von Galeria reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.

Denkhaus muss bis Ende März ein Gutachten erstellen, aus dem hervorgehe­n muss, dass die Insolvenza­ntragsgrün­de gegeben und die Kosten des Verfahrens gedeckt sind. Nach seinen Angaben ist das Unternehme­n bis zum Spätsommer durchfinan­ziert. Sind die Gründe gegeben, kann das zuständige Amtsgerich­t Essen das Verfahren Anfang April eröffnen. Mit der Eröffnung können die Gläubiger ihre Forderunge­n gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzv­erwalter anmelden.

Die Warenhausk­ette beschäftig­t nach eigenen Angaben mehr als 15 000 Menschen.

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