St. Arnualer Felsenwege bleiben für Wanderer gesperrt
Die Sicherungsarbeiten nach dem Felssturz waren eine ungeplante Belastung für den Stadthaushalt. Die exakten Kosten stehen aber noch nicht fest.
(bub) Wochenlang plagte eine Vollsperrung der Straße zwischen St. Arnual und Schönbach nebst der Autobahn-Anschlussstellen die Verkehrsteilnehmer. Grund war ein Felssturz im Bereich der St. Arnualer Felsenwege, wo zwei große Steine nach starkem Regen abgebrochen waren. Ein Stein fiel den Hang runter bis auf die Straße, ein noch viel größerer Brocken hatte sich komplett gelöst und rutschte in den Hang, wo er aber erst einmal liegenblieb (wir berichteten). Der Straßenverkehr wurde letztlich wieder freigegeben.
Aber ist damit auch jegliche Gefahr gebannt? Wir haben uns mit dieser Frage an die Pressestelle der Stadt Saarbrücken gewandt und uns vor Ort nochmals umgeschaut. Das Gartenbauunternehmen Schmitt aus Ommersheim hat die Baustelle inzwischen komplett verlassen und den unteren Felsenweg im Baustellenbereich, wo er durch den Maschineneinsatz etwas strapaziert wurde, mit Sand ausgebessert und in einem besseren Zustand hinterlassen, als er vorgefunden wurde. Grundsätzlich ist die Abbruchstelle wieder problemlos passierbar, im Fels sind sichtbar die Felsanker zurückgeblieben, die in die Felswand hineingebohrt wurden und den porösen Fels quasi verklammern. Ein Geologe hatte das Gestein untersucht und diese Maßnahme vorgeschlagen. Für die Stadt ist damit die Sicherheit wiederhergestellt: „Uns liegt kein Hinweis der Geologen vor, dass eine erhöhte Steinschlaggefahr vorläge. Die Felsenwege werden weiterhin, wie schon in der Vergangenheit, jährlich begangen und von Geologen untersucht. Die diesjährige Inspektion wird in den nächsten Wochen erfolgen“, sagt Daniel Schumann, der Sprecher der Stadtverwaltung.
Für die Wanderer bedeutet das aber, dass bis zu dieser finalen Begehung die unteren Felsenwege gesperrt bleiben. Ein Teil der Felsenwege war aufgrund von Hangrutschen ohnehin gesperrt. Der nun nach dem Felssturz temporär zusätzlich gesperrte Teil soll wieder geöffnet werden, sobald es möglich ist. Vorher muss noch ein kleiner Hangrutsch geräumt werden, der während der Sperrung durch den anhaltenden Regen ausgelöst wurde. Die B 406 ist seit Ende Februar wieder komplett freigegeben. Die Gutachter hätten auch keinen Anlass gesehen, die Felsenwege in weiteren Abschnitten zu untersuchen. Die Stadt hat keine Hinweise auf eine generelle Instabilität an den Felsenwegen. Trotzdem waren die ungeplanten Sicherungsarbeiten eine Belastung für den Stadthaushalt. Was der Felssturz letztendlich gekostet hat, kann die Stadt aber noch nicht sagen: „Die finalen Kosten der Felssicherungsarbeiten stehen noch nicht fest, da es noch keine Schlussrechnung gibt. Der beauftragte Gutachter hat die Felsformation an der Schadensstelle untersucht und die bekannten Sicherungsarbeiten festgelegt. Diese wurden von einer Fachfirma ausgeführt. Oberhalb der Straße wurden in Teilbereichen Schutznetze aufgebaut, um eventuelle Felsbrüche entlang der Wege aufzuhalten. Die Netze werden auch künftig dort bleiben“, so Schumann, den wir gefragt hatten, ob es an der Straße noch Baumaßnahmen geben werde, die Autofahrer vor Steinschlag schützen. Das ist demnach nicht der Fall, die abseits der Straße montierten Fangnetze halte man für ausreichend. Folglich ist für Autofahrer der Spuk erst einmal vorbei. Wanderer müssen auf die Wiedereröffnung des Naturdenkmals warten.