Drei sind halt einer zuviel
Parlamentsgeschäftsführer der Union, hatte jetzt eine schlaue Erkenntnis parat. Es ging um die Taurus-Sondersitzung des Verteidigungsausschusses, die als geheim eingestuft war, aus der aber doch geplaudert wurde. 105 Leute nahmen an der Beratung teil. Gut, 38 Parlamentarier, Bundesregierung, Mitarbeiter, Verwaltung, da kommen schnell einige zusammen. Jedenfalls meinte Frei: „Die Unsicherheit, dass etwas rauskommt, beginnt ja nicht bei 105, sondern bei drei“. Stimmt. Drei sind halt einer zuviel.
Olaf Scholz
bekam beim 50. Geburtstag des SPD-Flügels Seeheimer Kreis einen roten Jutebeutel geschenkt – mit der Karikatur seines Vorgängers Helmut Schmidt und ihm selber am Steuerrad. Der Lotse halt, nur in welche Richtung ist offen. FDP-Mann Christian Lindner war auch eingeladen. „Dass ich angesichts der Umfragewerte der FDP hier sein darf, zeigt, dass trotz aller wirtschaftlicher Vernunft das Herz für die Schwächeren nicht verloren gegangen ist“, witzelte der FDP-Chef treffend.
Saskia Esken, SPD-Vorsitzende, ist keine Freundin von Friedrich Merz. Esken keilt gerne gegen den CDU-Mann, auch wenn Merz im Bundestag spricht. Wie jetzt nach der Regierungserklärung des Kanzlers. Das Protokoll verzeichnet einige Zwischenrufe der Genossin. Sie macht das aber geschickt – meist so, dass sie von den Protokollanten nicht verstanden wird. Mit einer Ausnahme – als Merz über die Autorität des Kanzlers redete, rief Esken: „Träumen Sie weiter!“Wovon jetzt genau? Vom Kanzleramt?
Reinhard Brandl, CSU-Abgeordneter, stichelte bei der Digitaldebatte im Bundestag gekonnt gegen Digitalminister Volker Wissing von der FDP, der ja auch Verkehrsminister ist. „Sie sind heute 834 Tage als Digitalminister im Amt“, so Brandl. „Das Gesetz heute ist das erste, das Sie als Digitalminister vorgestellt haben.“Ob das so stimmt, sei einmal dahingestellt. Der Christsoziale ergänzte: „Wenn Sie in dem Tempo weiterarbeiten, dann wird es auch Ihr letztes gewesen sein.“Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – weniger bei Wissing. Verständlich.