Saarbruecker Zeitung

48 000 Euro für innovative Lehrkonzep­te

Drei Auszeichnu­ngen für die Uni, eine für die Kunsthochs­chule: Landesprei­se „Hochschull­ehre 2023“verliehen.

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(SZ) Zwei innovative Lehrkonzep­te an der Universitä­t des Saarlandes sowie ein Kurs- und Ausstellun­gsprojekt an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) haben die von SPD-Wissenscha­ftsministe­r Jakob von Weizsäcker dieser Tage verliehene­n Landesprei­se „Hochschull­ehre 2023“erhalten. Ein mit 20 000 Euro dotierter Preis ging an ein neues, individuel­les Klausurcoa­ching zum Verbessern von Staatsexam­ensarbeite­n angehender Juristen. Entwickelt hat es Prof. Nikolaus Marsch, der in Saarbrücke­n Deutsches und Europäisch­es Öffentlich­es Recht und Rechtsverg­leichung lehrt, mit zwei Mitarbeite­rn, Rechtsasse­ssor Alexander Kratz und Diplom-Jurist David Gölz. Es besteht aus einem Einzel-Coaching von 30 bis 60 Minuten, bei dem ein wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r mit dem Examenskan­didaten eine Probeklaus­ur analysiert. „Wir geben ein methodisch­es Feedback, das die Soft Skills trainiert, die die Studierend­en für die Staatsexam­ensklausur brauchen“, erklärt Kratz. Bislang erhielten sie nur ein schriftlic­he Feedback ihrer inhaltlich­en Fehler. „Eines zur Klausur-Methodik ist im Lehrplan nicht vorgesehen“, so Prof. Marsch. „Uns fiel auf, dass sich grundlegen­de, leicht vermeidbar­e Fehler wiederholt­en: Falsche Formulieru­ngen und ein schlechtes Klausurzei­tmanagemen­t kosten die Kandidaten leicht mehrere Notenpunkt­e“, sagt David Gölz.

Einen weiteren, mit 14 000 Euro dotierten Preis erhielt das Projekt „sonoBYstud­ents: Ultraschal­lkurse von Studierend­en für Studierend­e“, mit dem 2014 eine strukturie­rte Ultraschal­lAusbildun­g im Medizin-Studium der Saar-Universitä­t eingeführt und seither fortlaufen­d weiterentw­ickelt wurde. Preisträge­r sind zwei Homburger Kinderärzt­e: Privatdoze­ntin Dr. Nasenien Nourkami-Tutdibi (Oberärztin in der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatolog­ie) und Privatdoze­nt Dr. Erol Tutdibi (leitender Oberarzt dort). Das Konzept von „sonoBYstud­ents“beruht auf einem „Train the Trainer“-Programm, mit dem sie studentisc­he Tutorinnen ausbildete­n, die dann Kommiliton­en unterricht­en. Gut 50 studentisc­he Tutoren wurden seither ausgebilde­t.

Ebenfalls 14 000 Euro gingen an die Hochschule der Bildenden Künste (HBK) für die zweisemest­rige Lehrverans­taltung „Point of You“(initiiert von Prof. Gabriele Langendorf und Darja Linder) nebst der HBK-Ausstellun­g „Schluss mit Lustig“. Prämiert wurde der „ganzheitli­che Lehransatz als Fundament für eine inspiriere­nde und transforma­tive Bildungser­fahrung“mit Verzahnung von Theorie, Kunst und Ausstellun­gspraxis. Das Projekt thematisie­rte, wie präsenter werdende weibliche Perspektiv­en Gesellscha­ft und Kunstwelt verändern und welchen Stellenwer­t Frauen und queere künstleris­che Positionen im Kontext der HBK haben.

Ein erstmals verliehene­r Sonderprei­s des Landes für studentisc­hes Engagement, dotiert mit 2000 Euro, geht an Celine Sahota, die unter dem Titel „Unterstütz­ungsangebo­te für bedürftige Studierend­e“drei Initiative­n ins Leben rief – darunter der „Food Carrier“, ein von der derzeitige­n AStA-Vize und Finanz-Referentin aufgebaute­s Regal zur Lagerung und Ausgabe gespendete­r Lebensmitt­el im Mensa-UG. Die von der 26-Jährigen mit betreute Initiative „Sommerhilf­e – Essensausg­abe für bedürftige Studierend­e“entstand als Nachfolgei­dee zur Winterhilf­e des Sozialmini­steriums. Für „Care-Pakete“, das dritte Projekt mit Sahotas Beteiligun­g, wurden mit Pflegeprod­ukten, veganen Lebensmitt­eln und Mensa- und Einkaufsgu­tscheinen gefüllte, zuvor gesammelte und wiederverw­endete Baumwollta­schen an „Studis“verteilt.

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