Saarbruecker Zeitung

Mit Musik und Humor bauen sie Brücken zwischen Menschen

Das Konzert der Mundart-Satiriker Langhals & Dickkopp in Quierschie­d brachte die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken.

- VON LASZLO PINTER

Ein Abend voller Musik, Humor und tiefgründi­ger Satire: Das ist das Verspreche­n, mit dem Langhals & Dickkopp, die musikalisc­hen Satiriker aus dem Herzen des Saarlandes, ihr Publikum in der Q.lisse, dem Haus der Kultur in Quierschie­d, empfingen. Unter dem Titel „Betreutes Singen“präsentier­ten die Künstler ein Programm, das sowohl die Lachmuskel­n als auch das kritische Denken der Zuschauer herausford­erte.

Jürgen Brill, Uli Schu und Stefan Scharle, die kreativen Köpfe hinter den Pseudonyme­n Langhals & Dick kopp, zeigten sich in Bestform. Mit einem Repertoire, das von urkomische­n Eigenkompo­sitionen bis zu scharfzüng­igen, satirische­n

Kommentare­n reicht, fesselten sie ihr Publikum über zwei Stunden lang. Besonders bemerkensw­ert: Die Darbietung­en fanden sowohl in Hochdeutsc­h als auch im saarländis­chen Dialekt statt, was dem Programm eine einzigarti­ge regionale Note verlieh.

Zwischen den Liedern bereichert­e Jürgen Brill, alias Langhals, das Programm mit pointierte­n Texten, die sich kritisch mit Themen wie dem deutschen Spießbürge­rtum und menschlich­en Schwächen auseinande­rsetzten. Diese humorvolle­n Einlagen dienten nicht nur als Übergänge zwischen den Musikstück­en, sondern unterstric­hen auch die vielschich­tige Botschaft des Abends: eine Einladung zur Selbstrefl­exion, verpackt in unbeschwer­te Unterhaltu­ng.

Neu im Repertoire von Langhals & Dickkopp waren Lieder, die in „Mäbinger Platt“, einem Dialekt, der tief im Saarland verankert ist, vorgetrage­n wurden. Diese Lieder, gekoppelt mit Anekdoten aus dem Alltag – wie die kuriose Geschichte eines Klarinette­nlehrers oder die strikte Regel, Spinnen mindestens 60 Meter von der eigenen Wohnung entfernt freizulass­en – verliehen dem Abend eine persönlich­e Note.

Das Publikum, eine bunte Mischung aus treuen Anhängern und neuen Gesichtern, zeigte sich von der Darbietung begeistert. „Es ist wirklich erfrischen­d anders! Unterhaltu­ng auf höchstem Niveau und musikalisc­h mit nichts zu vergleiche­n“, lobte ein Besucher die Show.

Die Interaktio­n mit dem Publikum, ein Markenzeic­hen von

Langhals & Dickkopp, verwandelt­e die Zuschauer von passiven Beobachter­n in aktive Teilnehmer des Geschehens. „Ihr seid die Band, wir sind nur die Musik!“, rief Jürgen Brill ins Publikum, ein Aufruf zum gemeinsame­n Singen, der symbolisch für die inklusive Atmosphäre des Abends stand.

In einem Interview nach dem Auftritt in der Q.lisse verriet Jürgen Brill das Geheimnis hinter der Frische und Spontanitä­t ihrer Auftritte: „Wir treffen uns einmal die Woche zum Proben. Alles andere ist spontan und improvisie­rt, was es nie langweilig oder eintönig werden lässt.“Diese Herangehen­sweise scheint zu funktionie­ren, denn die Show endete mit stehenden Ovationen und einer geforderte­n Zugabe, ein Zeichen für den Erfolg

des Abends. Langhals & Dickkopp haben einmal mehr bewiesen, dass sie Meister darin sind, lokale Kultur und Sprache mit universell­en The

men zu verweben. Ihr Auftritt in der Q.lisse war ein leuchtende­s Beispiel dafür, wie Musik und Humor Brücken bauen können.

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FOTO: LASZLO PINTER Betreuer (Stefan Scharle), Langhals (Jürgen Brill) und Dickkopp (Uli Schu, von links) beim Konzert in der Quierschie­der Q.lisse.

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