Saarbruecker Zeitung

Saar-Polizei hofft auf Auslieferu­ng der Verdächtig­en für Tötungsdel­ikt

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Vincent Bauer

(hgn/SZ) Die Polizei im Saarland hofft auf die Auslieferu­ng von drei am Sonntagvor­mittag im Großraum Paris festgenomm­enen Männern durch Frankreich. Von den 36, 38 und 42-Jährigen soll mindestens einer unter dringendem Tatverdach­t stehen, einen 37-Jährigen in einer an Monteure vermietete­n Wohnung im Schmelzer Ortsteil Primsweile­r getötet zu haben. Der Kabelmonte­ur, der dort mit zwei Kollegen wohnte, war am Samstag tot von seiner Vermieteri­n entdeckt worden. Er habe auf dem Boden gelegen und seine Hände seien mit Kabelbinde­rn gefesselt gewesen, hieß es.

Die Obduktion ergab am Montag, dass „mehrfache Gewalteinw­irkung gegen den Körper des Verstorben­en“zu dessen Tod geführt habe, teilte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n, Thomas Schardt, mit.

Nach SZ-Informatio­nen war es in der Wohnung am Freitagabe­nd zum Streit gekommen. Womöglich war dies der Auslöser für das Tötungsdel­ikt. Thema des Streits könnte ausbleiben­de Bezahlung gewesen sein. Der Getötete soll ein Subunterne­hmer und damit der Vorgesetzt­e der jetzt festgenomm­enen Männer gewesen sein, die im Saarland Glasfaserk­abel für ein Telekommun­ikationsun­ternehmen verlegten. Ob die drei im Großraum Paris festgenomm­enen Kabelmonte­ure mit dem Opfer in der Monteurswo­hnung lebten, ist noch unklar. Sie sollen sich aber dort aufgehalte­n haben, als der aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen stammende Mann umgebracht wurde.

Es gibt entspreche­nde Abkommen, aufgrund derer die deutschen Ermittlung­sbehörden die Beschuldig­ten für das weitere Verfahren ins Saarland holen wollen, betonte Polizeispr­echer Stephan Laßotta. Er rechnet damit, dass die drei Verdächtig­ten noch im Laufe dieser Woche in Saarbrücke­n ankommen. Der Antrag laufe über die Staatsanwa­ltschaft in der Landeshaup­tstadt, die ein Auslieferu­ngsgesuch stellt.

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FOTO: THORSTEN KREMERS Polizisten durchsucht­en mit Kollegen der Spurensich­erung die Wohnung in Schmelz.

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