Saar-Polizei hofft auf Auslieferung der Verdächtigen für Tötungsdelikt
(hgn/SZ) Die Polizei im Saarland hofft auf die Auslieferung von drei am Sonntagvormittag im Großraum Paris festgenommenen Männern durch Frankreich. Von den 36, 38 und 42-Jährigen soll mindestens einer unter dringendem Tatverdacht stehen, einen 37-Jährigen in einer an Monteure vermieteten Wohnung im Schmelzer Ortsteil Primsweiler getötet zu haben. Der Kabelmonteur, der dort mit zwei Kollegen wohnte, war am Samstag tot von seiner Vermieterin entdeckt worden. Er habe auf dem Boden gelegen und seine Hände seien mit Kabelbindern gefesselt gewesen, hieß es.
Die Obduktion ergab am Montag, dass „mehrfache Gewalteinwirkung gegen den Körper des Verstorbenen“zu dessen Tod geführt habe, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, Thomas Schardt, mit.
Nach SZ-Informationen war es in der Wohnung am Freitagabend zum Streit gekommen. Womöglich war dies der Auslöser für das Tötungsdelikt. Thema des Streits könnte ausbleibende Bezahlung gewesen sein. Der Getötete soll ein Subunternehmer und damit der Vorgesetzte der jetzt festgenommenen Männer gewesen sein, die im Saarland Glasfaserkabel für ein Telekommunikationsunternehmen verlegten. Ob die drei im Großraum Paris festgenommenen Kabelmonteure mit dem Opfer in der Monteurswohnung lebten, ist noch unklar. Sie sollen sich aber dort aufgehalten haben, als der aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen stammende Mann umgebracht wurde.
Es gibt entsprechende Abkommen, aufgrund derer die deutschen Ermittlungsbehörden die Beschuldigten für das weitere Verfahren ins Saarland holen wollen, betonte Polizeisprecher Stephan Laßotta. Er rechnet damit, dass die drei Verdächtigten noch im Laufe dieser Woche in Saarbrücken ankommen. Der Antrag laufe über die Staatsanwaltschaft in der Landeshauptstadt, die ein Auslieferungsgesuch stellt.