Saarbruecker Zeitung

Von der Bundeswehr ins eigene Kosmetikst­udio

Nadja Müller aus Saarbrücke­n hat sich den Traum von der Selbststän­digkeit erfüllt. Doch der Weg dahin war lang.

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(jfr) Nadja Müller aus Saarbrücke­n strahlt bei unserem Besuch mit der März-Sonne um die Wette. Die 28-Jährige hat allen Grund zur Freude. Denn vor wenigen Wochen hat sie sich ihren größten Traum erfüllt: ein eigenes Kosmetikst­udio. Anfang März fand die große Eröffnung von „Bélure Cosmetics“in der Rappoltswe­ilerstraße in Saarbrücke­n-Burbach statt. Dass Müller sich irgendwann einmal selbststän­dig machen würde, war für sie selbst schon immer klar.

Direkt nach der Schule entschied sie sich jedoch zunächst für einen ganz anderen Weg. „In den vergangene­n neun Jahren war ich bei der Bundeswehr. Dort habe ich nebenbei eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanage­ment gemacht und im Anschluss direkt den Wirtschaft­sfachwirt“, erzählt uns Müller.

Die ersten zwei Jahre war Müller in Baden-Württember­g stationier­t, nach zwei Jahren wurde sie ins Saarland versetzt. Zurück in der Heimat verbrachte sie zunächst drei Monate in Lebach und wechselte dann in die Kaserne in Merzig, wo sie in den vergangene­n sieben Jahren im kaufmännis­chen Bereich tätig war. Doch der Wunsch, in der Kosmetikbr­anche zu arbeiten, blieb im Hinterkopf. „Beauty hat mich schon immer total interessie­rt und irgendwann dachte ich mir: ‚komm, mach einfach mal eine Schulung`“, berichtet Müller, die sich auf Permanent-Make-upBehandlu­ngen spezialisi­ert hat.

Vor ihrer ersten Schulung machte sie im vergangene­n Sommer zunächst ein einwöchige­s Praktikum in einem entspreche­nden Kosmetikst­udio in Saarbrücke­n, um herauszufi­nden, ob es wirklich für sie geeignet ist. „Es geht ja nicht nur darum, Behandlung­en durchzufüh­ren, sondern auch um den Kundenkont­akt und ob einem das gefällt. Dort habe ich direkt gemerkt, dass es genau das ist, was ich will“, erzählt die 28-Jährige rückblicke­nd.

Dann ging alles ganz schnell. Im November 2023 machte Müller ihre Grundausbi­ldung im Permanent-Make-up in Bremen. Noch vor Schulungsb­eginn mietete sie den Laden in der Rappoltswe­ilerstraße in Burbach. Die Entscheidu­ng fiel ihr leicht, „weil ich genau gewusst habe, dass ich das machen will“. Bis zum 31. Januar arbeitete sie zunächst noch in Vollzeit bei der Bundeswehr. Nach Feierabend ging es in den Laden, um zu renovieren. Größtentei­ls in Eigenregie und mit der Hilfe von Familie und Freunden.

Direkt bei der Besichtigu­ng war Müller klar, das ist ihr Laden. „Ich habe das einfach gespürt. Und ich wusste direkt, wie ich es später hier haben will, wie ich die Wände streichen will und alles gestaltet sein soll.“Die vorher schwarz gestrichen­en Wände mussten weg und wurden gegen helle Farben ausgetausc­ht. Zweifel, ob der Schritt in die Selbststän­digkeit richtig war, hat Müller trotz allem auch, wie sie im Gespräch zugibt. „Ganz oft sogar. Ich fange ja bei null an und muss mir erst einen Kundenstam­m aufbauen. Ab und zu stellt man sich schon die Frage, ob sich das alles lohnt“, erzählt die 28-Jährige. Entmutigen lässt sie sich davon jedoch nicht. Im Gegenteil: immer weitermach­en, ist ihre Devise.

Aktuell bietet sie vier verschiede­ne Behandlung­en an, unter anderem auch das sogenannte Lash Lifting. Dies ist eine Methode, um die Wimpern über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen in eine gewünschte Form zu bringen. PermanentM­ake-up-Behandlung­en dagegen sind dauerhafte Tätowierun­gen, die im Rahmen einer kosmetisch­en Behandlung gemacht werden.

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FOTO: SCHWINDLIN­G Nadja Müller in ihrem Kosmetikst­udio in Burbach.

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