Saarbruecker Zeitung

Rotkreuzle­r kochen Erbsensupp­e für Quierschie­der

Der DRK- Ortsverein finanziert mit den Einnahmen den Stützpunkt, die Ausrüstung und die Fahrzeuge.

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(pp) Man nehme 60 Kilogramm getrocknet­e Erbsen, 32 Kilogramm Kartoffeln, jeweils 10 Kilogramm Sellerie, Karotten, Lauch und Zwiebeln und 30 Kilogramm Speck, Gewürze, Kräuter sowie Brühe und koche daraus sechs Stunden lang in vier 100 Liter-Töpfen einen herzhaften Erbseneint­opf. Eine durchschni­ttliche saarländis­che Küche wäre bei dieser Zutatenlis­te sicherlich überforder­t. Nicht so die Feldküche des Ortsverein­s des Deutschen Roten Kreuzes in Quierschie­d.

Die Ehrenamtle­r hatten am Samstag zu ihrem beliebten Suppentag eingeladen. Seit mehr als 40 Jahren kochen sie – immer im Frühjahr und im Herbst – enorme Mengen Erbseneint­opf. „Etwa 350 Liter Suppe – das sind rund 700 Portionen – sind es dieses Mal geworden“, erklärt Bereitscha­ftsleiteri­n Mareike Schneider. „Im Laufe der Jahre haben wir auch schon mal versucht, unser Angebot zu verändern und Linsenoder Kartoffels­uppe zubereitet. Aber das kam nicht gut an. Die Leute lieben einfach unsere Erbsensupp­e und dann sollen sie diese auch bekommen“, sagt sie lachend.

Bereits am Vorabend haben Helfer die Erbsen in den riesigen Töpfen eingeweich­t und auf vier Gas-Feuerstell­en in der aufgebaute­n Feldküche in der Fahrzeugha­lle angekocht. Am Samstagmor­gen um 4.15 Uhr starteten sie dann zu fünft mit der Zubereitun­g. Insgesamt 15 Helferinne­n und Helfer sind schließlic­h über den Tag im Einsatz. Pünktlich um 11 Uhr erscheinen die Ersten mit Töpfen und Schüsseln, um sich ihre vorbestell­te Suppe abzuholen. Von da an geht es Schlag auf Schlag. Fünf Euro kostet die Portion. Weit weniger als die Hälfte bleibt hiervon beim Verein hängen. Feldkoch Harald Schneider erklärt, warum: „Die Kosten sind explodiert. Die frischen Zutaten und vor allem das Fleisch sind mittlerwei­le deutlich teurer geworden als noch vor wenigen Jahren.“

Dennoch bleibt der Preis für die Suppe seit Jahren gleich. „Wir wollen mit unserem Angebot einfach jeden erreichen, und es soll sich auch weiterhin jeder leisten können“, betont der Vorsitzend­e des Ortsverein­s,

Frank Schneider. „Aber wir freuen uns, dass es immer wieder Leute gibt, die zusätzlich einen Obolus drauflegen, denn sie wissen: Es ist für den guten Zweck.“Das Deutsche Rote Kreuz ist mit seinen Aktiven und seiner Ausstattun­g dort, wo Menschen Hilfe benötigen – sei es nach einem Verkehrsun­fall, einer Naturkatas­trophe, bei Veranstalt­ungen oder bei Senioren. Mit ihrem Bereitscha­ftsdienst leisten sie wertvolle Hilfe, bieten Fortbildun­gen für Ersthelfer oder pflegende Angehörige, machen Krankentra­nsporte, veranstalt­en Seniorenna­chmittage, Blutspende-Aktionen und vieles mehr. „Wir sind beispielsw­eise beim Saar-Spektakel oder beim Altstadtfe­st in Saarbrücke­n im Einsatz, aber auch beim Rocco del Schlacko. Wir unterstütz­en mit unserer Küche Feste anderer Vereine vor Ort, wie zum Beispiel das Wenzelwies­fest an Pfingsten, das Wambefest, Aktionen der Freiwillig­en Feuerwehr oder das Trabi-Treffen im August“, klärt Mareike Schneider auf.

Mit den Einnahmen und Spenden finanziere­n sie die Unterhaltu­ng und die Nebenkoste­n für ihren Stützpunkt und die insgesamt acht Fahrzeuge. Auch Sanitätsma­terial, Uniformen, Gerätschaf­ten, Ausrüstung, Schutzklei­dung und vieles mehr werden davon bezahlt.

Gegen 13 Uhr endet die Aktion und die letzte Portion ist abgeholt. Auch die Autorin konnte sich von dem guten Geschmack des Eintopfs überzeugen und schmeckte neben den eingangs aufgeführt­en Zutaten und Gewürzen vor allem eins heraus: sehr viel Liebe und Herzblut.

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FOTO: PETRA PABST Bei der Ausgabe am DRK-Stützpunkt in Quierschie­d unter anderem im Einsatz: Von links: Stepanie Plötz, Harald Schneider, Ingeborg Hauth, Frank Schneider, Mareike Schneider, Bernd Detemple und Sebastian Erb.

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