Großer Auftritt von Leonardy in Püttlingen
In der Kirche St. Sebastian spielte der Organist Stücke aus der Romantik.
Königin der Instrumente – diesen Beinamen hat die Kirchenorgel mit Fug und Recht verdient. Denn aufgrund ihrer komplexen Bauweise tragen die Pfeifen und Register der Orgel gemeinsam mit dem Organisten dazu bei, den jeweiligen Orgelwerken etwas Besonderes und Feierliches zu verleihen. Der international tätige Konzertorganist Bernhard Leonardy stellte dies bei einem Konzert anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Förderkreises Kirchenmusik am Sonntag in der Kirche St. Sebastian in Püttlingen unter Beweis.
Eine Stunde gelang es Leonardy, mit einem umfangreichen Spektrum von gefühlvollen bis hin zu kraftvollen Orgelklängen zu faszinieren. Auf dem Konzertprogramm standen mit der Orgelsymphonie in d-Moll von César Franck und den Funérailles von Franz Liszt zwei Werke der romantischen Orgelliteratur. Bei der Interpretation des
Eröffnungswerks ließ Bernhard Leonardy etwas wirklich Besonderes entstehen. Dynamisch gelang es dem Organisten, aus der Orgelsymphonie ein echtes Klangerlebnis mit kraftvollen wie auch sensiblen
Momenten für das Publikum zu machen.
Dieser erste Konzerteindruck wurde im zweiten Werk des Abends, den Funérailles von Franz Liszt, fortgesetzt. Auch bei dem Vortrag dieses Stücks bewies Leonardy einerseits Kraft und Ausdruck, andererseits Gefühl und Sinnlichkeit. Wie auch im ersten Konzertstück des Abends demonstrierte der Organist eine immense dynamische Spannweite und klangliche Flexibilität, wobei bestimmte Passagen durch die Klänge des Glockenregisters koloriert wurden.
Nach einem gelungenen Finale, in dem sich Bernhard Leonardy noch einmal mit einer fulminanten Mischung aus Dynamik und Ausdrucksstärke präsentierte, ging das offizielle Konzertprogramm mit viel Applaus zu Ende. Als kleine Zugabe konnte das Publikum den Filmmusikklassiker „Somewhere over the Rainbow“aus „Der Zauberer von Oz“mit Judy Garland als Orgelversion erleben, was den Zuhörern zum Ende noch einmal einen wirklich sinnlichen Moment bescherte.
Danach ging ein Konzert mit Kraft und Ausdruck mit großem Applaus zu Ende. Es hätte noch mehr Besucher verdient gehabt.