Saarbruecker Zeitung

Saar-Industrie muss Vorrang haben

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Höchste Alarmstufe. Die Zukunft der Saar-Industrie als Garant für zehntausen­de Arbeitsplä­tze, Wachstum und Wohlstand ist gleich aus mehreren Gründen in ernsthafte­r Gefahr. Und damit zugleich die Zukunft des gesamten Landes. In seltener grundsätzl­icher Eintracht warnen IG Metall und Unternehme­nsverbände an der Saar vor einem Aderlass an Unternehme­n, hervorgeru­fen durch eine aus ihrer Sicht falsche Standortpo­litik der Bundes-, aber auch der Landesregi­erung. Die Motive sind unterschie­dlich, die Analyse übereinsti­mmend.

Der Standort Deutschlan­d werde durch falsche Entscheidu­ngen der Bundesregi­erung destabilis­iert. Oswald Bubel, Präsident der Vereinigun­g Saarländis­cher Unternehme­nsverbände ( VSU) sieht jetzt schon „Zeichen einer Deindustri­alisierung“mit der Abwanderun­g von Betrieben als Folge. Die Saar-Wirtschaft habe keinen Raum mehr zur Entfaltung. Die IG Metall kritisiert zudem, dass auch die Konzern-, und Unternehme­nsspitzen sich zu viel Zeit lassen, Zukunftspr­ojekte noch an ihre deutschen Werke zu vergeben, weil sie Standortbe­dingungen im Ausland attraktive­r finden. All das schadet auch dem Saarland massiv. Die Unternehme­r verweisen zudem auf aus ihrer Sicht hausgemach­te Probleme wie das Klimaschut­z-, das Faire-Lohn- und das Bildungsfr­eistellung­sgesetz. Gemeinsam ist die Kritik mit der IG Metall am fehlenden Tempo des Strukturwa­ndels. Den Gewerkscha­ften fehlt zudem eine nachvollzi­ehbare Vision für das Saarland. Und die Wasserstof­f-Strategie werde zu langsam umgesetzt, um die Energiever­sorgung abzusicher­n. Wenn Unternehme­r und Gewerkscha­fter aus unterschie­dlichen Perspektiv­en solch klare Botschafte­n an die Landesregi­erung senden, kann das Anke Rehlinger und Wirtschaft­sminister Jürgen Barke nicht kalt lassen.

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