Saarbruecker Zeitung

Feuer am Flughafen Findel bringt Luftrettun­g der LAR in schwere Not

- Produktion dieser Seite: Isabelle Schmitt Manuel Görtz

(sop) Ein Brand am Flughafen Findel im luxemburgi­schen Sandweiler bedeutet einen schweren Schlag für die Luxemburge­r Luftrettun­g, die Luxembourg Air Rescue (LAR). Am frühen Mittwochmo­rgen wurden Mitarbeite­r der LAR-Alarmzentr­ale am Flughafen durch die automatisc­he Brandmelde­anlage auf einen Brand aufmerksam. Das Feuer war im Lager für medizinisc­he Materialie­n und Geräte ausgebroch­en.

Die Flughafenf­euerwehr wurde sofort alarmiert und konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Aber wie die LAR später mitteilte, ist ein Großteil der medizinisc­hen Geräte zur Ausstattun­g der Ambulanzje­ts und die medizinisc­he Ausrüstung der Rettungshu­bschrauber durch den Rauch zerstört oder unbrauchba­r geworden, darunter auch die von der LAR mitentwick­elten Baby-Inkubatore­n, die weltweit einzigarti­g seien.

Der Sachschade­n beläuft sich nach Angaben der LAR auf etwa zwei Millionen Euro. Die LAR verfügt über sieben Rettungshu­bschrauber. Sie betreibt, über ihre Tochterges­ellschaft Luxembourg Air Ambulance (LAA), außerdem vier Ambulanzje­ts. Mithilfe des Großherzog­lichen Feuerwehru­nd Rettungsko­rps (CGDIS) konnte die Einsatzber­eitschaft der beiden am Flughafen stationier­ten Rettungshu­bschrauber sichergest­ellt werden. Und was ist mit dem Rettungshe­likopter am Findel, der normalerwe­ise auch in die Rettungsdi­enste von Saarland und Rheinland-Pfalz integriert ist? „Unser Rettungshu­bschrauber Air Rescue 3 konnte heute trotz des Brandes seinen Dienst verrichten“, heißt es auf Nachfrage. „Die medizinisc­he Ausrüstung, die für die Notfallein­sätze benötigt wird, wurde unserem Einsatztea­m dankenswer­terweise von der Berufsfeue­rwehr Trier zur Verfügung gestellt.“

Die LAR-Rettungshu­bschrauber sind für Notfallret­tungen ins nationale Rettungssy­stem (Samu) eingeglied­ert. Die gemeinnütz­ige Organisati­on ist der einzige Anbieter von Luftrettun­gsdiensten in Luxemburg. Ihre Rettungshu­bschrauber und Ambulanzje­ts werden nicht nur in Luxemburg eingesetzt, sondern auch in der Großregion und weltweit. So wurde die Luxembourg Air Rescue im Dezember 2020 für ihre herausrage­nden grenzübers­chreitende­n Leistungen in der Corona-Krise mit dem Adenauer-De Gaulle-Preis 2020 ausgezeich­net. Neben der Luftrettun­g als schneller Notarztzub­ringer übernimmt die LAR auch Patientenr­ückführung­en zurück nach Luxemburg, Organtrans­porte und beteiligt sich an humanitäre­n Einsätzen.

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