Luxemburg erhöht die Preise für Zigaretten und losen Tabak
Ursprünglich war die nächste Teuerung beim Tabak für 2025 vorgesehen. Jetzt muss der neue Luxemburger Finanzminister Gilles Roth doch früher die Verbrauchssteuern anheben und damit Glimmstängel und Co. verteuern. Damit muss man ab Oktober nicht nur für Zigaretten und losen Tabak tiefer in die Tasche greifen, sondern erstmals auch bei E-Zigaretten. Das trifft auch zahlreiche Grenzgänger und Tanktouristen, machen die Preisunterschiede im Vergleich zu den Nachbarländern doch im Schnitt 3,50 Euro je Päckchen Zigaretten aus.
Besonders teuer ist Tabak inzwischen in Frankreich, wo die Regierung den Preis für eine Schachtel Zigaretten bis 2026 auf 13 Euro erhöhen will. Aktuell liegt der Preis bei rund 11,50 Euro je Schachtel. Dagegen zahlt man derzeit in Luxemburg etwa 5,60 Euro.
Rund drei Prozent (genau 2,7 Prozent) soll die Erhöhung der Verbrauchsteuern auf Zigaretten ausmachen, erläuterte der Finanzminister bei der Haushaltsdebatte jüngst in der Luxemburger Chamber. Das wäre deutlich mehr als in den vergangenen zehn Jahren mit im Schnitt 2,3 Prozent. Außerdem hat das Großherzogtum zum Jahresbeginn die Mehrwertsteuer wieder jeweils um ein Prozent auf 17 Prozent erhöht (Normalsatz), die wegen Corona zeitweilig gesenkt worden war.
Denn inzwischen bringt die Tabaksteuer dem Großherzogtum mehr als eine Milliarde Euro ein. Zusammen mit der Mehrwertsteuer beschert das Rauchen dem Luxemburger Staat somit insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro und das bei Jahreseinnahmen von insgesamt mehr als 20 Milliarden Euro.
Besonders stark gewachsen sind die Steuereinnahmen auf Tabak in den vergangenen fünf Jahren. 2018 lagen sie bei noch 576 Millionen Euro. Damit liegen die Tabakeinnahmen inzwischen nicht nur über den Einnahmen aus dem reinen Tanktourismus aus Sprit und Diesel, sondern auch über denjenigen aus der Steuer der Investmentfonds in Luxemburg.
Folglich rechnet die neue CSV-DPKoalition unter Premier Luc Frieden infolge der nächsten Steuererhöhung mit knapp 200 Millionen mehr Einnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten, Tabak und ähnlichen Produkten, als noch im vergangenen Jahr prognostiziert wurde.
Wenn die nächste Erhöhung voraussichtlich im Oktober in Kraft tritt, sollen etwa die Hersteller von Liquids erstmals mit 120 Euro pro Liter besteuert werden. Nikotinbeutel werden demnach mit 22 Euro pro Kilogramm besteuert.