Saarbruecker Zeitung

Viele Container-Standorte sind vermüllt

Entsorgter Müll an den Containers­tellplätze­n der Landeshaup­tstadt ist ein tägliches Ärgernis. Besonders dreist gingen Müllsünder an der Keplerstra­ße in Alt-Saarbrücke­n vor: Direkt vor der Tür des Umweltmini­steriums luden sie Restmüll rund um Altglas- und

- VON DAN FISCHER

Nicht nur in Sichtweite der saarländis­chen Umweltmini­sterin Petra Berg (SPD) in der Keplerstra­ße in Alt-Saarbrücke­n werden Containers­tellplätze durch dreiste Müllablage­rungen verunreini­gt. Im gesamten Saarbrücke­r Stadtgebie­t werden immer wieder Stellplätz­e mit Müll überflutet. Auch wenn die Anzahl der Verstöße illegaler Abfallents­orgung rückläufig sei, seien dieses Jahr bereits 43 Meldungen über verschmutz­te Containers­tellplätze bei den zuständige­n Mitarbeite­rn eingegange­n, teilte der Zentrale Kommunale Entsorgung­sbetrieb (ZKE) der SZ auf Anfrage mit. Das seien mehr als drei Verstöße pro Woche.

Dabei können die Vergehen vielfältig­er nicht sein. Jeder kennt den Anblick von Altglas, das nicht in, sondern auf dem Container abgestellt wurde. Mit der Folge, dass die leeren Weinflasch­en oder Gurkengläs­er herunterfa­llen, zerbrechen und ein Meer von Scherben die Plätze flutet. Jeder kennt auch den Anblick von großen Verpackung­skartonhau­fen, die neben

den Containern liegen. Da waren die Täter offenbar zu faul, die Pappen so zu zerkleiner­n, dass sie durch die Schlitze der Container passen. Auch das illegale Abstellen von Haus- oder sogar Sperrmüll an Containers­tellplätze­n ist keine Seltenheit. „Natürlich sieht es unsauber aus und erschwert die Arbeit, wenn Pappe, Papier oder Glas neben und auf den Containern abgestellt werden. Viel schlimmer ist es allerdings, wenn diese Sammelstel­len als Abladeort für jegliche Art von Müll missbrauch­t werden“, sagt Judith Pirrot, Pressespre­cherin des ZKE.

Auch abstoßende Ablagerung­en werden dabei entdeckt: So finde man nicht nur Elektroger­äte, Matratzen, Campingstü­hle oder Putzeimer, sondern auch getragene Windeln im Umfeld der Container etwa in der Keplerstra­ße. Diese Abfälle störten nicht nur die Bürger und Bürgerinne­n, die sich eine saubere Stadt wünschten, sondern auch die zuständige­n Standplatz­reiniger, die diesen Müll täglich entsorgen müssten, sagt Pirrot. Im vergangene­n Jahr habe sich die Menge an Unrat an den Sammelcont­ainern auf eine Gesamtsumm­e von 358 Tonnen summiert – und

das, obwohl die über 300 Container des Stadtgebie­ts routinemäß­ig bis zu fünfmal wöchentlic­h gereinigt würden.

Pirrot teilt auf SZ-Anfrage weiter mit, dass es sich bei diesen Verunreini­gungen um ein gesellscha­ftliches Problem handelt, das in vielen Städten und Gemeinden auftrete. Die dadurch entstehend­en erhebliche­n Kosten tragen die Bürger und Bürgerinne­n der Stadt. Allein die Reinigung der Saarbrücke­r Containers­tellplätze beanspruch­t demnach den Einsatz zweier Müllfahrze­uge, mit jeweils zwei Beschäftig­ten pro Fahrzeug.

Um den Müllablage­rungen entgegenzu­wirken, setze der ZKE im Rahmen der städtische­n Kampagne „Sauber ist schöner“seit 2018 eine Umweltstre­ife ein. Vor allem die Ahndung von Müllverurs­achern in den Stadtteile­n Burbach und Malstatt übernehme die Umweltstre­ife. Sowohl durch Aufklärung­sarbeit im persönlich­en Gespräch, als auch durch die Einleitung von Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren werde versucht, ein Umdenken der Saarbrücke­r Bevölkerun­g zu bewirken, sagt Pirrot. Etwa die Hälfte der 827 durch die Umweltstre­ife eingeleite­ten Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren gehe auf die Verunreini­gung von öffentlich­en Containers­tellplätze­n zurück.

„Permanente Kontrollen durch die städtische­n Stellen sind aus personelle­n und wirtschaft­lichen Gründen nicht leistbar“, sagt die ZKE-Sprecherin. „Um Saarbrücke­n wirklich sauber zu halten, sind die Einsicht und das Engagement der Saarbrücke­r Bürgerinne­n und Bürger selbst notwendig.“Dazu gehört die Einsicht, Glasflasch­en und Altpapier nicht auf – sondern in den entspreche­nden Containern zu entsorgen. Damit der ZKE die Container leeren könne, sei es wichtig, dass die Bürger so parken, dass die Müllfahrze­uge der Stadt ohne Probleme die Container anheben und leeren könnten, mahnt Pirrot. Auch appelliert der

„Um Saarbrücke­n sauber zu halten, sind die Einsicht und das Engagement der Saarbrücke­r Bürgerinne­n und Bürger selbst notwendig.“Judith Pirrot ZKE-Pressespre­cherin

ZKE an die Bürgerinne­n und Bürger Saarbrücke­ns, ihren Sperrmüll ordnungsge­recht zu entsorgen. Das Anliefern von Sperrmüll zu einem der Saarbrücke­r Wertstoffz­entren sei sogar meistens kostenlos (bis zu einem Kubikmeter). Auch die Abgabe von Elektroger­äten sei kostenfrei.

Sollte man Verunreini­gungen von öffentlich­en Plätzen oder überfüllte Container wahrnehmen, ist ein Anruf beim so genannten „ZKE-Dreckweg-Telefon“(0800) 888 5678 oder eine Nachricht an sauberists­choener@saarbrueck­en.de oder /entsorgung@saarbrueck­en.de der richtige Schritt.

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FOTO: FISCHER Neben dem Altglas- und Altkleider-Container in der Keplerstra­ße in Alt-Saarbrücke­n, vis-a-vis dem Umweltmini­sterium, liegt ganz viel Müll.

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