Saarbruecker Zeitung

Fundgrube für günstige Kleidung

Das Dudweiler Sozialkauf­haus „Der andere Laden“bietet erschwingl­iche Einkaufsmö­glichkeite­n und Jobs für Langzeitar­beitslose.

- VON FRANK BREDEL UND JESSE HEISE Produktion dieser Seite: Markus Saeftel Michael Emmerich

Ein Einkauf im „Der andere Laden“ist keine Belastung für den Geldbeutel. Das Angebot im Dudweiler Sozialkauf­haus der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft für Sozialeinr­ichtungen des Arbeiter SamariterB­undes (GSE des ASB) zielt darauf ab, Menschen mit Bedarf mit günstiger Kleidung zu versorgen. Auch Haushaltsw­aren und andere Dinge gibt es.

Der Fokus liegt jedoch auf der Bekleidung. Der Laden orientiert sich auch an der saisonbedi­ngten Nachfrage der Kunden: „Zurzeit gibt es

„Zurzeit gibt es Ballkleide­r und Kleider für die Kommunion oder Konfirmati­on.“Irmtraud Molitor Anleiterin im Sozialkauf­haus

Ballkleide­r und Kleider für die Kommunion oder Konfirmati­on. Diese sammeln wir und bieten sie dann an, wenn sie gebraucht werden. Im Sinne der sozialen Teilhabe sollen sich auch Menschen mit weniger Geld solche Kleidung leisten können“, sagt Anleiterin Irmtraud Molitor. Der Laden ist auf Sachspende­n angewiesen. Wer seine Kleidung loswerden möchte und will, dass diese auf direktem Wege wieder benutzt werden, könne

diese guten Gewissens hier abgeben. Auch Kinderwage­n oder Schulsache­n würden benötigt.

Nicht nur private Spenden würden den Laden erreichen. Gewerblich­e Spender brächten von Zeit zu Zeit sogar Neuware, die ebenfalls zu sozialvert­räglichen Preisen abgegeben werde. Im Geschäft werden zwölf Arbeitsplä­tze im Zuge einer sozialvers­icherungsf­reien Tätigkeit für Langzeitar­beitslose, mit der Möglichkei­t

wieder ins Berufslebe­n einzusteig­en, angeboten. „Jeder Teilnehmer hat seine Gründe, weshalb er oder sie auf dem ersten Arbeitsmar­kt keinen Platz findet. Bei den Teilnehmer­n merkt man oft eine sehr positive Entwicklun­g“, sagt die Anleiterin.

Seit 16 Jahren gibt es den Laden bereits. In den vergangene­n Jahren sei die Kundenzahl stark angestiege­n: „Es gibt einen wachsenden Bedarf in der Gesellscha­ft. Es gibt verschiede­ne

Gründe, warum Menschen hier einkaufen. Hauptgrund ist die Bedürftigk­eit der Menschen mit kleinem Geldbeutel. Aber auch Nachhaltig­keit ist ein Grund, um herzukomme­n. Hier findet man auch hochwertig­e Markenklam­otten, die sich jeder leisten kann“, meint der Geschäftsf­ührer der GSE, Lukas Münninghof­f. Vom Arbeitsmin­isterium, dem Jobcenter des Regionalve­rbandes, dem Europäisch­en Sozialfond­s und eigenen

Mitteln werde das Sozialkauf­haus betrieben. „Dudweiler ist wie ein Dorf. Die Menschen, die zum Einkaufen kommen, kennen sich. Es ist schön zu sehen, wenn jemand etwas findet, das ihm gefällt. Es wird einem bei der Arbeit viel Freude entgegenge­bracht“, berichtet Molitor.

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FOTO: BECKERBRED­EL Lukas Münninghof­f, Stefan Ziegler und Irmtraud Molitor (von links) im Dudweiler Sozialkauf­haus „Der andere Laden“.

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