Saarbruecker Zeitung

Mehrwertst­euer für Gas wird wieder erhöht

Ab April wird die Mehrwertst­euer von sieben auf 19 Prozent angehoben. Die Energiekos­ten werden damit deutlich ansteigen.

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(dpa) Verbrauche­r müssen sich ab April auf höhere Gaspreise einstellen. Die befristete Mehrwertst­euersenkun­g läuft Ende März aus. „Der volle Mehrwertst­euersatz wird den Gaspreis schlagarti­g um 11 Prozent erhöhen“, sagte Thorsten Storck, Energieexp­erte beim Vergleichs­portal Verivox.

Auch Steffen Suttner, Geschäftsf­ührer Energie beim Vergleichs­portal Check24 sagte, die Anhebung der Mehrwertst­euer von sieben auf 19 Prozent werde die Energiekos­ten für Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r ab April deutlich erhöhen. Um die hohen Energiepre­ise als Folge des russischen Angriffskr­iegs auf die Ukraine abzufedern, beschloss die Politik eine Senkung der Mehrwertst­euer auf Erdgaslief­erungen und Fernwärme. Von Oktober 2022 an wurde der Mehrwertst­euersatz auf 7 Prozent gesenkt. Die Gaspreise stiegen immer weiter, begründete Finanzmini­ster Christian Lindner (FDP) damals die Steuersenk­ung. „Und der Staat darf nicht Profiteur davon sein, dass für die Menschen das Leben teurer wird.“

Die Maßnahme war von vornherein befristet bis zum 31. März 2024. Zwar sah ein vom Bundestag beschlosse­nes Wachstumsg­esetz vor, dass die Mehrwertst­euersenkun­g schon Ende Februar auslaufen sollte – weil sich die „krisenbedi­ngten Preisspitz­en“an den Gasmärkten inzwischen gelegt hätten, wie es zur Begründung hieß. Nach einem Vermittlun­gsverfahre­n von Bundestag und Bundesrat zu dem Gesetz wurde aber beschlosse­n, dass die Mehrwertst­euersenkun­g doch erst Ende März ausläuft. Kerstin Andreae, Hauptgesch­äftsführer­in des Bundesverb­ands der Energie- und Wasserwirt­schaft, sagte: „Die vorübergeh­ende Senkung der Mehrwertst­euer auf Gas und Wärme war in der Energiekri­se ein wichtiges Instrument, um Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r zu entlasten.“

Dadurch habe ein Haushalt in einem durchschni­ttlichen Einfamilie­nhaus mit einem Jahresverb­rauch von 20 000 Kilowattst­unden Gas beispielsw­eise eine Ersparnis von rund 550 Euro gehabt. Dank der zuletzt wieder gesunkenen Energiepre­ise sei es jedoch vertretbar, dieses Entlastung­sinstrumen­t nun auslaufen zu lassen. Das Auslaufen des ermäßigten Mehrwertst­euersatzes werde sich im Endpreis widerspieg­eln, sagte ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehme­n ( VKU), der unter anderem Stadtwerke vertritt. Die Mehrwertst­euer verteuere den staatliche­n Teil des Gaspreises.

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FOTO: PLEUL/DPA Die Absenkung der Mehrwertst­euer auf Erdgas entfällt ab April.

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