Johanniter machen Rückzieher bei Wachen-Vergabe
(kir) Überraschende Wendung in der Diskussion um die Neu-Vergabe der Rettungswachen Homburg und Bexbach: Die Johanniter-Unfall-Hilfe ( JUH) macht einen Rückzieher und verzichtet auf eine Beteiligung an der Ausschreibung des Rettungsdienstes. Eine geplante Bietergemeinschaft aus Deutschem Rotem Kreuz (DRK) und Johannitern hatte zu Protesten der Belegschaft geführt, die nicht aufgespalten werden wollte und einen „Verrat“witterte (wir berichteten). Die Mehrheit der Belegschaft befürwortete einen Komplettwechsel zur JUH, da sie das Vertrauen in das DRK als zerstört betrachtete.
Der Schritt sei der JUH nicht leichtgefallen, erklärte Johanniter-Regionalvorstand Leonard Frisch. „Wir hätten uns gerne in einem fairen Wettbewerb gemessen, aber die Anforderungen der Ausschreibung sind aus unserer Sicht leider nicht zu bedienen“, erklärte Frisch. Die Bedingungen der Ausschreibung durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) ließen es nicht zu, „ein wirtschaftliches, ressourcenschonendes, kalkulierbares Angebot abzugeben“. Sollte es in Zukunft neue Rettungswachen geben, wollen die Johanniter einen neuen Versuch unternehmen.
Damit werden die Johanniter im Rettungsdienst des Saarlandes künftig nicht mehr vertreten sein. Die aktuell einzige von ihnen betriebene Wache in Beckingen-Erbringen – die im Zuge der Ausschreibung Teil eines größeren Loses ist – wird in Zukunft an einen anderen Betreiber gehen. „Wir sehen keine Möglichkeit, das Los als Einzelorganisation zu bedienen, eine Bietergemeinschaft mit einer weiteren Organisation besteht nicht“, erklärte Frisch. Abgesehen von Erbringen erwarten die Johanniter keine weiteren Anbieterwechsel.