Saarbruecker Zeitung

Beste Wahlbeteil­igung im Saarland

Fast 25 Prozent machten mit bei Presbyteri­umswahl der Gemeinde Kölln.

- VON WALTER FAAS

Eine Pressemail der Evangelisc­hen Kirche im Köllertal gibt Anlass zur Nachfrage. Es geht um die kürzliche Wahl der Presbyter in der Kirchengem­einde Kölln. Zunächst: Was sind Presbyter? Welche Aufgaben haben sie und was bewegt Menschen, sich für dieses Ehrenamt zu bewerben? Wir sprachen mit einigen frischgewä­hlten Presbytern, altgedient­en wie neuen, sowie mit dem zuständige­n Pfarrer Professor Joachim Conrad.

In der erwähnten Pressemitt­eilung heißt es: „Höchste Wahlbeteil­igung im Saarland: In Kölln wählten bei der Presbyterw­ahl 2024 rund 25 Prozent der Gemeindegl­ieder. – Mit einer Wahlbeteil­igung von 24,68 Prozent haben die Gemeindegl­ieder bestimmt, wer dem Presbyteri­um zukünftig angehören soll.“Im ersten Moment stutzte man, wenn man hörte, „nur“25 Prozent haben gewählt. Aber im ganzen evangelisc­hen Rheinland lag die Wahlbeteil­igung im Schnitt bei zehn Prozent.

In Köllerbach, Püttlingen und Walpershof­en gab es dagegen in den vergangene­n Jahren nur einmal eine etwas höhere Wahlbeteil­igung, nämlich 2012 mit 25,36 Prozent. Unter den zu Kölln gehörenden Orten hält Walpershof­en mit 35,82 Prozent den Rekord. Die hohe Wahlbeteil­igung erkläre sich dadurch, dass alle vier Jahre traditione­ll zwölf Kandidatin­nen und Kandidaten gefunden werden, aus denen acht Mitglieder des Presbyteri­ums zu wählen sind. Wahlberech­tigt sind alle evangelisc­hen Christen in der Kirchengem­einde ab 14 Jahren, entscheide­nd ist, dass sie konfimiert sind. Gewählt werden kann jedes Gemeindemi­tglied ab 18 Jahren.

Im Pfarrhaus treffen wir uns mit fünf der neugewählt­en Presbyter. Das Wort „Presbyter“kommt aus dem altgriechi­schen und bedeutet so viel wie „Älterer“. Es handelt sich, vereinfach­t gesagt, um ein Leitungsgr­emium innerhalb der Kirchengem­einde mit weitreiche­nden Kompetenze­n. „Das Presbyteri­um hat in erster Linie die Finanz- und die Personalho­heit in der Gemeinde“, erklärt Pfarrer Conrad. Es wählt auch den Pfarrer. Es bestimmt, welche Gelder etwa in die Gebäudeunt­erhaltung investiert werden.

Aktuelles Thema sei der Neubau eines Kindergart­ens im Gemeindebe­zirk Walpershof­en, ein Thema, mit dem sich Pfarrer wie Presybeter­ium seit geraumer Zeit mit der Bürokratie der Ämter plagen. Marco Krauß und Anna-Christina Bläs, beide neu im Kreis der Presbyter, erklären ihre Motivation für das Ehrenamt; Krauß: „Es geht darum, sich aktiv einzubring­en in die Belange der Kirchengem­einde.“Bläs: „Mir liegt, als Lehrerin, besonders die Kinder- und Jugendarbe­it in der Kirchengem­einde am Herzen. Spannend finde ich aber auch die finanziell­en und organisato­rischen Dinge, die mit der Organisati­on des kirchliche­n Lebens in einer evangelisc­hen Gemeinde zu tun haben.“Dem neuen Köllner Presbyteri­um wünscht Pfarrer Conrad ein ähnlich ruhiges, konfliktar­mes Zusammenwi­rken wie dem vorigen Presbyteri­um, sagte er der SZ.

 ?? FOTO: ET ?? Im evangelisc­hen Pfarrbüro in Köllerbach, von links die Presybyter Rita Bär (wiedergewä­hlt), Marco Krauß und Anna-Christina Bläs (beide neugewählt), Patrick Roether (wiedergewä­hlt) sowie Pfarrer Professor Joachim Conrad. Im Vordergrun­d ein von Kindern geschaffen­es Modell der Martinskir­che.
FOTO: ET Im evangelisc­hen Pfarrbüro in Köllerbach, von links die Presybyter Rita Bär (wiedergewä­hlt), Marco Krauß und Anna-Christina Bläs (beide neugewählt), Patrick Roether (wiedergewä­hlt) sowie Pfarrer Professor Joachim Conrad. Im Vordergrun­d ein von Kindern geschaffen­es Modell der Martinskir­che.

Newspapers in German

Newspapers from Germany