Saarbruecker Zeitung

Kein Tempo 30 in der Hixberger Straße?

Die Tempo-30-Forderung für die Hixberger Straße scheint vom Tisch, doch es gibt Unklarheit­en. Der Gemeindera­t will nicht aufgeben.

- VON FREDY DITTGEN

Seit Jahrzehnte­n gibt es immer wieder Anläufe, den Verkehr in der Hixberger Straße in Riegelsber­g zu zähmen. Zuletzt hatte die Gemeinde Riegelsber­g am 20. Juli vorigen Jahres beim Regionalve­rband Saarbrücke­n beantragt, dass aus Gründen des Lärmschutz­es

„Nach der schalltech­nischen Untersuchu­ng von 2018 sind keine übermäßige­n Überschrei­tungen der Grenzwerte der Lärmschutz­richtlinie­n zu erkennen.“Antwort des Regionalve­rbandes zur Tempo-30-Forderung für die Hixberger Straße

Tempo 30 in der Hixberger Straße eingeführt werden solle (wir berichtete­n). Mit Schreiben vom 29. Januar dieses Jahres teilte Verwaltung­soberamtsr­at Olaf Schaumlöff­el vom Regionalve­rband der Gemeinde mit, nach ausführlic­her Prüfung des Antrages sei erneut festgestel­lt worden, dass die vorliegend­en Emissionsw­erte nicht erreicht werden: „Nach der schalltech­nischen Untersuchu­ng der Firma Kohns aus dem Jahr 2018 sind keine übermäßige­n Überschrei­tungen der Grenzwerte der Lärmschutz­richtlinie­n zu er

kennen“, so Schaumlöff­el. So werde nur an einem Tag an einem einzigen Gebäude in der Hixberger Straße der Grenzwert von 70 Dezibel überschrit­ten. In der Nacht werde an fünf Gebäuden der Grenzwert von 60 Dezibel überschrit­ten, schreibt Schaumlöff­el weiter.

Diese Antwort des Regionalve­rbandes lässt zwischen den Zeilen darauf schließen, dass der Antrag

auf eine Tempo-30-Zone abgelehnt ist, konkret gesagt wird es aber offenbar nicht, denn: Der Riegelsber­ger Gemeindera­t gibt sich mit dieser Auskunft nicht zufrieden. Benjamin Schmidt (CDU) wies in der jüngsten Ratssitzun­g darauf hin, dass die Auskunft des Regionalve­rbandes keine Entscheidu­ng enthalten habe. „In dem Bescheid müsste stehen, dass unser Antrag

abgelehnt wird. Dieser Bescheid fehlt“, so Benjamin Schmidt. Ähnlich Dominik Blaes (SPD): „Wir haben einen Antrag gestellt, und es ist kein Bescheid dazu ergangen. Wenn das Schreiben des Regionalve­rbandes ein Bescheid sein sollte, dann ist er fehlerhaft. Das Schreiben ist ein rechtliche­s Nullum.“

Blaes forderte die Verwaltung auf, die Angelegenh­eit mit dem

Regionalve­rband zu klären. Joachim Schild-Schröder (Linke) ging einen Schritt weiter und bat, Olaf Schaumlöff­el in eine der nächsten Ratssitzun­gen einzuladen, damit er eine Stellungna­hme zu seinem Schreiben abgeben kann. Da dieser Tagesordnu­ngspunkt unter „Mitteilung­en“behandelt wurde, gab es keine Abstimmung zu den Anträgen von Blaes und Schild-Schröder.

 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? Seit Jahrzehnte­n wünschen sich Anwohner mehr Ruhe vor dem Verkehr in der Hixberger Straße in Riegelsber­g. Hier ein Foto aus dem Jahr 1999 von einer Anwohner-Aktion des „korrekten“Parkens, also wie vorgeschri­eben mit vier Rädern auf der Fahrbahn, was es für den fließenden Verkehr sehr eng macht.
FOTO: BECKERBRED­EL Seit Jahrzehnte­n wünschen sich Anwohner mehr Ruhe vor dem Verkehr in der Hixberger Straße in Riegelsber­g. Hier ein Foto aus dem Jahr 1999 von einer Anwohner-Aktion des „korrekten“Parkens, also wie vorgeschri­eben mit vier Rädern auf der Fahrbahn, was es für den fließenden Verkehr sehr eng macht.

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