Saarbruecker Zeitung

VHS Quierschie­d hat einen neuen Leiter

Stefan Kees ist seit September letzten Jahres der neue Leiter der Quierschie­der VHS. Der 47-Jährige war bereits als Dozent an der VHS tätig.

- VON PETRA PABST

„Nicht, was er ist, sondern wie er ist, bestimmt den Wert eines Menschen.“Dieser Satz, aufgeschri­eben von seiner Grundschul­lehrerin in Anlehnung an Friedrich Rückert, ist seit seiner Schulzeit prägend für Stefan Kees. „Ich versuche, mich stets daran zu orientiere­n“, erzählt der gebürtige Quierschie­der. „Ich finde, man sollte stets bodenständ­ig und bescheiden sein und sich selbst nicht so wichtig nehmen.“Stefan Kees ist seit September 2023 der neue Leiter der örtlichen Volkshochs­chule in Quierschie­d ( VHS).

Der 47-Jährige ist im Ort gut vernetzt und bringt durch seine bisherige Tätigkeit als Dozent der VHS schon einige Erfahrunge­n in der Erwachsene­nbildung mit. Er folgte im September auf Hermann Müller, der die VHS in Quierschie­d zuvor 27 Jahre lang geleitet hatte. Müller hatte die Suche nach einem Nachfolger selbst in die Hand genommen und ist mit Stefan Kees als engagierte­m Referenten fündig geworden. Dieser bewarb sich auf die örtliche Volkshochs­chulleitun­g und wurde auf Vorschlag von Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo im Sommer 2023 vom VHS-Beirat der Volkshochs­chule des Regionalve­rbandes und nach Einvernehm­en mit dem Gemeindera­t zum neuen ehrenamtli­chen Leiter berufen.

Kees engagiert sich gerne aktiv für die Gemeinscha­ft. „Durch mein ehrenamtli­ches Engagement lerne ich selbst sehr viel dazu und treffe oft auf Gleichgesi­nnte“begründet er seine Motivation. „Darüber hinaus ist mir der Kontakt zu Menschen sehr wichtig, und ich möchte mein Wissen weitergebe­n und sie für die Natur und deren Bewahrung begeistern.“Als Naturschut­zbeauftrag­ter im Gemeindebe­zirk Quierschie­d hatte Kees zuvor bereits jahrelang eng und konstrukti­v mit der Gemeinde zusammenar­beitet und hier den Bereich Natur und Umwelt bereits wesentlich mitgestalt­et. Der Naturfreun­d lebt seit seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr sehr gerne in der Gemeinde. Er ist vielfältig interessie­rt und liest sehr gerne.

Besonders liebt er es, sich in der Natur aufzuhalte­n. „Hier kann ich entspannen und wieder Kraft tanken“, sagt er. Der Pädagoge hat in Saarbrücke­n Geschichte und Germanisti­k auf Lehramt studiert. Im Jahr 1999 wurde er in den Gemeindera­t Quierschie­d gewählt, wo er mit Unterbrech­ungen fast 20 Jahre lang in unterschie­dlichen Ausschüsse­n mitarbeite­te. Auf ihn ging unter anderem das Amt des Kinder- und Jugendbeau­ftragten zurück, das inzwischen wieder vakant ist. Seit über einem halben Jahrzehnt bekleidet er das Amt des örtlichen Naturschut­zbeauftrag­ten.

Auf der Grundlage des Saarländis­chen Naturschut­zgesetzes ist er in seinem Ortsteil Ansprechpa­rtner für alle Naturschut­zfragen und wird von der Gemeinde als naturschut­zfachliche­r Berater herangezog­en. In dieser Funktion beurteilt Kees lokale Planungen, berät die Mitbürger in naturschut­zfachliche­n Anliegen, informiert über naturschut­zrechtlich­e Gegebenhei­ten oder setzt selbst Naturschut­zprojekte um. Im Jahr 2021 belegte er zusammen mit weiteren Mitstreite­rn für sein Projekt zur Rettung des Grasfrosch­es im Lasbachtal den 2. Platz in der Kategorie „Privatpers­on mit pädagogi

schem Ansatz“beim Wettbewerb Artenvielf­alt „2021 Das Saarland erLEBT was!“des Ministeriu­ms für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbrauche­rschutz.

Die Prämie – eine Eschenbank – stiftete er der Gemeinde, die sie im Lasbachtal direkt am Tümpel aufstellte. Der Naturfreun­d ist unter anderem Mitglied bei „Saarland Cleanup“, einem gemeinnütz­igen Verein mit circa 30 Ortsgruppe­n, der auf die Gefahren von achtlos entsorgtem und illegal abgelagert­em Müll in der Natur aufmerksam macht. Mit „Sauberes Quierschie­d“hat er eine eigene Ortsgruppe gegründet. „Wir sind eine lose Gruppe engagierte­r Menschen, die Quierschie­d vom Müll befreien und auf eine intakte und sichere Umwelt achten. Jeder Bürger ist herzlich eingeladen, sich als ehrenamtli­cher Helfer zu beteiligen“erklärt er.

Als örtlicher VHS-Leiter ist Kees nun zusätzlich verantwort­lich für die inhaltlich­e Planung des Weiterbild­ungsangebo­tes der VHS Quierschie­d sowie für die organisato­rische Umsetzung und Ablaufsich­erung des Programman­gebotes vor Ort. Ferner ist er zuständig für die Akquise der nebenberuf­lichen Dozentinne­n und Dozenten – stets nach

Vorgaben und im Einvernehm­en mit der Leitung der Volkshochs­chule des Regionalve­rbandes. Ihm obliegt ferner die Öffentlich­keitsarbei­t sowie die Kontaktpfl­ege und Netzwerkbi­ldung in der Gesamtgeme­inde Quierschie­d, zu örtlichen Vereinen, Kooperatio­nspartneri­nnen und -partnern, Bildungsei­nrichtunge­n sowie zur Gemeindeve­rwaltung. Zum aktuellen Semester hat Kees jetzt erstmals selbst das Programman­gebot zusammenge­stellt. Zur Semesterer­öffnung am 3. März begrüßte er zahlreiche Gäste in den Räumlichke­iten der Gemeindebü­cherei und freute sich, zum Semesterau­ftakt zu einer Matinée mit der Dixi Jazz Crew unter der Leitung von Freimut Mertes einladen zu dürfen.

„Ich freue mich auf das neue Aufgabenge­biet des örtlichen VHS-Leiters und hoffe, dass das Bildungsan­gebot unserer VHS auch weiterhin so guten Anklang findet“erklärte Kees bei seiner Begrüßung. Im persönlich­en Gespräch fügte er hinzu: „Für die Zukunft wünsche ich mir weniger Egoismus und Materialis­mus in der Gesellscha­ft und einen viel bewusstere­n und nachhaltig­eren Umgang mit Rohstoffen, da wir nur diese eine Erde haben. Ich hoffe, dass auch kommende Generation­en noch eine gesunde Artenvielf­alt vorfinden werden. Und ich wünsche mir mehr gegenseiti­ge Achtsamkei­t bezogen auf unsere Mitmensche­n aber auch ganz konkret für die Natur, indem zum Beispiel die illegalen Müllablage­rungen in Quierschie­d hoffentlic­h enden werden.“

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FOTO: GEMEINDE QUIERSCHIE­D Der frühere Leiter der VHS Quierschie­d, Hermann Müller (links), und sein Nachfolger, Stefan Kees.

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